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Leuenberger glaubt nicht an Klimaschutz-«Wunder»

Zürich - Bundesrat Moritz Leuenberger dämpft die Erwartungen an den UNO-Klimagipfel vom Dezember. Ein «Wunder von Kopenhagen» werde es nicht geben, sagte der Umweltminister anlässlich einer Tagung an der ETH Zürich.

bert / Quelle: sda / Donnerstag, 12. November 2009 / 21:01 h

Die Erwartungen und Hoffnungen an Kopenhagen seien enorm hochgeschraubt worden, sagte Leuenberger laut Redetext. Die Messlatte für die Klimakonferenz sei aber wohl eher, dass die Chance auf ein etwas späteres, austariertes Abkommen gewahrt bleibe. Leuenberger erinnerte daran, dass in Kopenhagen die verschiedensten Ansichten und Interessen aufeinander prallen werden. OPEC-Länder zum Beispiel torpedierten die Verhandlungen offen mit der «obszönen» Forderung nach Entschädigung für klimapolitisch verursachten Minderabsatz von Erdöl.



Gemäss Bundesrat Leuenberger prallen in Kopenhagen die verschiedensten Interessen aufeinander. (Archivbild) /

CO2-Verringerung um 80 bis 95 Prozent

Mehrere Klimawissenschaftler der ETH Zürich hatten zuvor den Stand der Forschung noch einmal zusammengefasst, wie die Hochschule in einem Communiqué mitteilte: Die Erwärmung sei eindeutig und vom Menschen verursacht und habe Auswirkungen auf Eis, Wasser, Ökosystem, Nahrung, Infrastruktur und Gesundheit. Ein realistisches Ziel, um das Schlimmste zu verhindern, ist laut den Forschern das so genannte 2-Grad-Celsius-Ziel. Diese Vorgabe, wonach die globale Erwärmung seit vorindustrieller Zeit zwei Grad nicht überschreiten soll, würde bedeuten, dass der CO2-Ausstoss bis 2050 weltweit halbiert und in Industriestaaten um 80 bis 95 Prozent verringert werden müsste. Die Schweiz müsste ihren jährlichen Pro-Kopf-Ausstoss an CO2 bis ins Jahr 2100 von sechs Tonnen auf eine einzige Tonne reduzieren. Den Klimawandel zu vermeiden lohne sich aber langfristig, da durch drohende Schäden oder Anpassungsinvestitionen enorme Kosten entstünden, heisst es im Communiqué.

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