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Offener Konflikt zwischen Arm und Reich

Kopenhagen - Beim Klimagipfel ist der Konflikt zwischen Arm und Reich offen ausgebrochen. Verhandlungsführer aus Brasilien, China, dem Senegal und dem Sudan warfen auf dem Podium dem dänischen Gastgeber mangelnde Transparenz und geheime Absprachen vor.

smw / Quelle: sda / Mittwoch, 16. Dezember 2009 / 18:09 h

In dieser aufgeheizten Atmosphäre wurde die bisherige Leiterin der Konferenz, Umweltministerin Connie Hedegaard, vom dänischen Regierungschef Lars Loekke Rasmussen abgelöst. Das UNO-Klimasekretariat begründete die Ablösung an der Spitze der Konferenz damit, dass immer mehr Staats- und Regierungschefs eintrafen. Zentrale Streitfragen blieben im Entwurf zum Abschlusstext bislang ausgeklammert. Dies gilt besonders für die geplanten Reduktionsziele für Treibhausgase sowie für Finanzfragen. Für das Jahr 2050 werden verschiedene Optionen zwischen minus 50 und minus 95 Prozent verglichen mit dem Stand von 1990 genannt. Aber auch ein völliger Verzicht auf ein Reduktionsziel steht zur Debatte. Zum geplanten Anpassungsfonds zugunsten von Entwicklungsländern heisst es, Vorgaben dazu müssten noch erarbeitet werden.



Der dänische Ministerpräsident Lars Rasmussen hat an der Weltklimakonferenz den Vorsitz übernommen. /

Neben Vorgaben für ein neues Klimaschutzabkommen sieht ein weiterer Textentwurf eine Weiterentwicklung des Kyoto-Abkommens für die Zeit bis 2017 oder bis 2020 vor. Die bisherige erste Verpflichtungsperiode läuft 2012 aus.

Hoffen auf Kompromiss

Konkrete Reduktionsverpflichtungen für die am Kyoto-Protokoll beteiligten Industriestaaten werden aber auch hier zunächst offen gelassen. Die Texte sind Grundlage der abschliessenden Beratungen auf Ebene der Staats- und Regierungschefs. Nach fast zwei Wochen Verhandlungen liegen noch keine ausreichende Zusagen der grossen Treibhausgas-Produzenten vor, um das Ziel einer maximalen Erderwärmung von zwei Grad zu erreichen. Sowohl die USA wie auch China und Indien wollten sich bei den Verhandlungen nicht auf ein Reduktionsziel von 50 Prozent festlegen. Der Direktor der Bundesamtes für Umwelt (BAFU), Bruno Oberle, hofft auf einen Kompromiss. Er würde noch nicht sagen, dass die Konferenz gescheitert sei, sagte er an der Medienkonferenz der Schweizer Delegation. Man habe zunächst das Schiff wieder flott kriegen müssen, räumte er ein. Aber es bleibe nicht mehr viel Zeit, um das Vertrauen wiederherzustellen und die Schwierigkeiten auszuräumen.

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