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Gorillakind Mary muss gutes Benehmen lernenZürich - Seit drei Monaten lebt die dreijährige Mary in der Gorillagruppe des Zoos Zürich. Für das von Hand aufgezogene Menschenaffen-Kind ist das Eingewöhnen schwer: Es hat nicht gelernt sich «gorilla-like» zu benehmen.ade / Quelle: sda / Mittwoch, 16. Juni 2010 / 15:48 h
Mary schaukelt. Vor und zurück pendelt ihr Oberkörper. Die Hände umklammern ein Bündel Holzwolle und wischen damit im Rhythmus des Schaukelns über den Boden. Vor und zurück. Immer wieder wirft Mary verhalten neugierige Blicke auf die anderen Gruppenmitglieder. Manchmal macht sie kleine Spaziergänge durch die Anlage, kehrt aber immer wieder in ihre Ecke zurück. Und schaukelt.
Das schwierige Kind kam vor drei Monaten nach Zürich, wie Kurator Robert Zingg vor den Medien sagte. Von seiner Mutter vernachlässigt, wurde es von Hand in der Aufzuchtstation für junge Menschenaffen in Stuttgart aufgezogen. Aber die ausschliessliche Gesellschaft von Menschen und anderen kleinen Gorillas haben ihr verunmöglicht, richtiges gorillamässiges Benehmen zu lernen.
Gruppe ist stabil und sozial kompetent Dass sie nach Zürich kam, ist laut Zingg kein Zufall: Die Gruppe ist stabil und sozial kompetent, Chef N'Gola freundlich und umsichtig.Gorillakind Mary fällt das Einleben im Zoo Zürich schwer. (Symbolbild) / Foto: flickr.com/FlickrLickr
Er gibt sich alle Mühe, die Kleine in die Familie zu integrieren. Aber das Kind lernt langsam: Noch immer hat es etwa nicht begriffen, dass es eine bodenlose Frechheit ist, einen Silberrücken anzuhusten. Da muss N'Gola sie schon mal packen, in den Nacken beissen und zu Boden drücken. Das heisst auf «gorillisch» soviel wie «so nicht, junge Dame!» Sie habe unheimlich «Schiss» Dabei will Mary gar nicht frech sein zu N'Gola. Sie habe unheimlich «Schiss» vor dem grossmächtigen Silberrücken, erklärt Kurator Zingg. Aber sie habe «kein Vokabular», um ihm angemessen zu begegnen. Die Integration könne durchaus zwei Jahre in Anspruch nehmen, sagt der Kurator. So langsam komme die Sache aber in Gang. Zumindest wolle Mary nicht mehr jeden Bissen mit den Pflegern teilen, sondern behalte die Happen nach Gorillaart für sich selbst. Und sie höckelt sich auch schon mal ganz nah neben eine der Gorillafrauen. Und schaukelt. Vor und zurück.
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