Innovation: Herausforderung für den CIO

Im Zentrum stand die Frage, wie ein Chief Information Officer (CIO) Neuerungen in den täglichen Ablauf so integrieren kann, damit sie mit den zukünftigen Veränderungen am Markt Schritt halten können.

Fünfte Welle steht bevor

Für Professor Walter Brenner, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Wirtschaftsinformatik der Universität St. Gallen, könnte nach Hardware, Software, dem PC und dem Internet mit «Mobile und Social Media» die fünfte Welle der Informations- und Kommunikationstechnik bevorstehen. Wie gehen CIO mit den Herausforderungen um, die eine solche Veränderung in der Kommunikation und damit in der Informations- und Kommunikationstechnologie an die IT stellt? Für Prof. Brenner ist das Thema Innovation neben Kostensenkung in der heutigen Zeit das wichtigste Thema für CIO. Und doch wird das Innovationsmanagement in vielen IT-Abteilungen wenig systematisch betrieben.

Strategie notwendig

Für Veränderungen und damit Innovationen hat Walter Brenner die Typen Geschäftsmodell, Produkte, Prozesse und Infrastruktur definiert. Jede Veränderung einer dieser Typen hat Einfluss auf das Geschäft, aber auch auf die IT. So bietet heute die mobile Kommunikation unglaubliche kommerzielle und Service-Möglichkeiten, aber die IT muss Sicherheit und Compliance gewährleisten. Zukünftigen Herausforderungen können sich CIO nicht im täglichen Geschäftsalltag stellen, deshalb müssen laut Brenner Strukturen für Innovationen geschaffen werden. Eine Strategie für Innovation durch Informations- und Kommunikationstechnik muss sauber dokumentiert sein und in ein einem transparenten Prozess erarbeitet werden.

Paradigmenwechsel

Das unterstützt auch Benno Baschung, CIO der Tecan Trading AG. Am Beispiel Cloud Computing zeigt er, wie durch die Verlagerung von Infrastrukturen in die «Cloud» Investitionen flexibel und den aktuellen Bedürfnissen angepasst getätigt und die so frei geschaffenen Ressourcen für strategische Innovationen und Strategien eingesetzt werden können. Cloud Computing erfordert von Beginn an Standards und transparente Services – ein Paradigmenwechsel innerhalb der IT. So muss sich jedes Unternehmen der Herausforderung stellen, komplexe Situationen mit einer grossen Anzahl von Einheiten (Applikationen, Hardware) auf verschiedenen Ebenen zu strukturieren und zu managen. Dazu gehören IT-Systeme, Hardwarekomponenten, Geschäftsprozesse, Organisationseinheiten oder logische Cluster und deren komplexe, wechselseitige Beziehung.

Studie in Arbeit

Um aufzuzeigen, wie Unternehmen und CIO mit dem Thema Innovation im Geschäftsalltag umgehen, führt das Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität St. Gallen zusammen mit S&T Schweiz Consulting AG die Studie «Service Innovation Management in der Schweiz» durch. Am 3. S&T Executive Dinner wurden erste Ergebnisse der Vorbefragung präsentiert. Die Umfrage beginnt Ende November 2010, sodass am nächsten Executive Dinner, am 19. Mai 2011, die Ergebnisse dieser erstmals in der Schweiz durchgeführten Studie präsentiert werden können.