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Mastercard gehackt - Wikileaks veröffentlicht weiterLondon - Trotz der Festnahme von Wikileaks-Gründer Julian Assange hat die Enthüllungsplattform in der Nacht zum Mittwoch 46 weitere Geheimdokumente veröffentlicht. Ein Sprecher der Organisation bekräftige, dass Wikileaks weitermachen will.ht / Quelle: sda / Mittwoch, 8. Dezember 2010 / 22:47 h
«Wir sind die Underdogs», verteidigte Assange Wikileaks. Während Wikileaks vierjähriger Publikationsgeschichte seien ganze Regierungen verändert, aber keine einzige Person, soweit bekannt, verletzt worden, sagte Assange.
«Wir lassen uns nicht mundtot machen, weder von juristischen Aktionen noch von Zensur durch Firmen», schrieb Kristinn Hrafnsson im Kurznachrichtendienst Twitter.
Assanges Festnahme werde die Organisation nicht lähmen, die Veröffentlichung von US-Depeschen gehe weiter. Die Depeschen seien an mehr als 500 Stellen im Netz zu finden, die Dokumente würden täglich 50 Millionen Mal aufgerufen.
Aus den neu veröffentlichten Depeschen von US-Diplomaten geht unter anderem hervor, dass Libyen Grossbritannien vor der Freilassung des Lockerbie-Bombers stärker unter Druck gesetzt hat als bislang bekannt.
«Ehrliche Regierungsführung» Assange selbst verteidigte in einem am Mittwoch in der Tageszeitung «The Australian» veröffentlichten Beitrag die Arbeit der Enthüllungsplattform. Wikileaks sei wichtiger denn je und Menschenleben seien mit der Veröffentlichung vertraulicher Dokumente nicht in Gefahr gebracht worden. Die USA hätten jedoch unter stillschweigendem Einverständnis Australiens allein in den vergangenen Monaten Tausende getötet, hiess es in dem Kommentar. Die Demokratie brauche wirkungsvolle und starke Medien, um ehrliche Regierungsführung zu ermöglichen. Dazu habe Wikileaks beigetragen. Die australische Premierministerin Julia Gillard bezeichnet die Veröffentlichungen von Wikileaks als unverantwortlich und illegal. Aussenminister Kevin Rudd beteuerte aber, dass Assange in London alle konsularische Hilfe zu Teil werde. Rudd schob der US-Regierung Verantwortung für die Enthüllung Hunderttausender US-Geheimdokumente über Wikileaks zu.Mastercard blockiert Die Infrastruktur der Enthüllungsplattform geriet immer stärker unter Druck. Etliche Unternehmen stellten die Zusammenarbeit mit Wikileaks ein, darunter die Kreditkartenunternehmen Visa und Mastercard. Auf diese Weise dürfte es Wikileaks erschwert werden, Spenden einzusammeln. Unterdessen haben Aktivisten die Website des Kreditkarten-Riesen Mastercard blockiert.Aktivisten blockierten die Website von Mastercard. /
![]() Die Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlichte weitere Geheimdokumente. /
![]() Zuvor hatte der Finanzdienstleister die Überweisung von Spenden an Wikileaks gestoppt. Zu dem Hacker-Angriff bekannte sich die «Anonymous»-Bewegung, die 2008 mit Protestaktionen gegen die Organisation Scientology bekannt wurde. Sie bezeichnete die Aktion als «Operation:Payback» und sprach von einer andauernden Kampagne gegen «freiheitsfeindliche Organisationen». Wirkungsvolle und starke Medien Die USA hätten jedoch unter stillschweigendem Einverständnis Australiens allein in den vergangenen Monaten Tausende getötet, hiess es in dem Kommentar. Die Demokratie brauche wirkungsvolle und starke Medien, um ehrliche Regierungsführung zu ermöglichen. Dazu habe Wikileaks beigetragen. Er fühle sich von seiner Regierung im Stich gelassen, schrieb der 39-jährige Australier weiter. Wikileaks sei ein «Underdog», auf den sich seine und die US-Regierung einschiessen. «Wikileaks verdient Schutz, nicht Bedrohungen und Angriffe».Rudd sieht Teilschuld bei USA Die australische Premierministerin Julia Gillard bezeichnet die Veröffentlichungen von Wikileaks als unverantwortlich und illegal. Aussenminister Kevin Rudd beteuerte aber, dass Assange in London alle konsularische Hilfe zu Teil werde. Rudd schob der US-Regierung Verantwortung für die Enthüllung Hunderttausender US-Geheimdokumente über Wikileaks zu. «Der ordentliche Schutz vertraulicher Informationen durch die Regierungen selbst muss oberste Priorität haben», sagte er in Brisbane. In den USA hätten offenbar «ein paar Millionen» Menschen Zugang zu solchen Informationen. «Das ist vielleicht ein bisschen viel», sagte Rudd.
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