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Bundesrat beschliesst Ausstieg aus motorisiertem Verkehr

Bestehende Motorfahrzeuge werden zwischen 2019 und 2034 aus dem Verkehr genommen.

Quelle: Nebelspalter / Mittwoch, 25. Mai 2011 / 16:41 h

In der Schweiz werden ab 2019 keine neuen Motorfahrzeuge mehr in Betrieb genommen. Die bestehenden Kraftfahrzeuge werden am Ende ihrer Betriebszeit stillgelegt. Bis dahin sollen die Verkehrsteilnehmer ihre Investitionen vermehrt in gutes Schuhwerk und Pferdekutschen umleiten. Die Schweiz will aus dem motorisierten Verkehr aussteigen. So hat es der Bundesrat in einer vierstündigen Sitzung am Mittwoch beschlossen. Verkehrsministerin Doris Leuthard sprach von einem «historischen Tag» für die Schweiz. Die Landesregierung habe entschieden, dass die bestehenden Motorfahrzeuge am Ende ihrer Betriebsdauer nicht ersetzt würden. «Eine saubere, sichere und entschleunigte Mobilität ist weiterhin das Ziel», erklärte Bundesrätin Doris Leuthard an der Medienkonferenz. Derzeit werden 97 Prozent aller Personenkilometer motorisiert zurückgelegt. 2 Prozent stammen von Fussgängern.

Risiken und Kosten neu beurteilt


Nach den neusten Verkehrsopfer-Statistiken müsse das Restrisiko neu beurteilt werden, gerade für ein dicht bevölkertes Land wie die Schweiz, hielt Leuthard fest.



  /

Die Zahl der jährlichen Verkehrstoten wird weltweit auf über 1,2 Millionen geschätzt, in der Schweiz liegt die Zahl bei rund 350 jährlichen Todesopfern. «Seit der Erfindung des motorisierten Verkehrs sind auf Strasse, Schiene, zu Wasser oder in der Luft mehr Menschen ums Leben gekommen, als durch Weltkriege und nukleare Bedrohungen zusammen», stellte Leuthard vor den Medien schlüssig dar.

Bedenken der Wirtschaft


Bis zuletzt hatten vor allem Wirtschaftsverbände und Wissenschaftler vor übereilten Schritten in die falsche Richtung gewarnt. Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und zur Senkung der Unfalltoten seien einem Totalausstieg klar vorzuziehen. Der motorisierte Verkehr habe in den vergangenen 100 Jahren dank Forschung und Entwicklung enorme Verbesserungen vorzuweisen. Der Bau modernerer Fahrzeuge sei der sicherere und bessere Weg als der gänzliche Verzicht. Dieser Argumentation hat sich der Bundesrat nun aber nicht angeschlossen. Die letzten Autos, Züge und Linienbusse werden am 31. Dezember 2034 stillgelegt.

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