Michael Sheen: Zu viele private Gefühle im Film?

Michael Sheen (42) sagte, es sei ein grundsätzliches Problem zu entscheiden, inwieweit man als Schauspieler die eigenen Gefühle einbringen sollte. Der Hollywood-Star ('Alice im Wunderland') rührt derzeit die Werbetrommel für seinen aktuellen Streifen 'Beautiful Boy'. Im Film wird die Geschichte eines Ehepaares erzählt, dessen 18-jähriger Spross in einem College ein Massaker anrichtet und sich dann selbst tötet. Der Brite spielt die männliche Hauptrolle als Vater Bill - Maria Bello stellt seine Frau Kate dar - und fand die Vorbereitungen für den Film und die Auseinandersetzung mit den Thema problematisch. Auf die Frage, welche Rolle seine eigenen Gefühle bei dieser Aufgabe spielten, sagte der Akteur nachdenklich: «Das ist eine gute Frage. Es ist eine gute Frage, denn sie trifft mitten ins Herz einer grundsätzlichen Frage für Schauspieler, nämlich inwieweit man seine eigenen Erfahrungen mit einbringen sollte. Wenn man natürlich Eltern spielen soll, dann denkt man sich vielleicht 'Okay, in dieser Szene muss ich damit umgehen, dass mein Kind stirbt oder sonst etwas tut' und denkst 'Naja, ich habe selbst ein Kind und ich stelle mir einfach vor, dass es mein Kind ist.' Die Gefahr ist, dass das plötzlich nicht mehr funktioniert», so der erfahrene Darsteller gegenüber 'Cinema Blend'.

Keine Grenzen

Der Beau ist derzeit mit der kanadischen Schauspielerin Rachel McAdams zusammen und hat eine zwölfjährige Tochter, Lily Mo Sheen, mit seiner Ex Kate Beckinsale. Er erklärte, es sei äusserst schwierig, wenn die Grenzen zwischen dem Film und dem richtigen Leben verschwimmen. «Ich denke also an den Tod meines eigenen Kindes und das funktioniert nicht mehr, weil ich mich schon so sehr an diesen Gedanken gewöhnt habe. Das ist für dich als Person auch nicht gerade gut, sich den Tod des eigenen Kindes vorzustellen, in diese Situation möchte man sich nicht hinein begeben. Gleichzeitig muss man sich aber doch mit dem Thema auseinander setzten, sonst ist es zu sehr geschauspielert und wird bedeutungslos. Das ist also eine schwierige Sache. Wir haben auch während des Drehs darüber gesprochen», erklärte Michael Sheen.