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Barroso sieht EU am Scheideweg

Strassburg/Brüssel - In seiner Rede zur Lage der Europäischen Union warnte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso vor populistischen Tendenzen. Vor dem EU-Parlament in Strassburg forderte er am Mittwoch ein stärkeres gemeinschaftliches Vorgehen auf allen Ebenen.

bg / Quelle: sda / Mittwoch, 28. September 2011 / 10:08 h

Gewisse Formen der zwischenstaatlichen Zusammenarbeit «sind der Tod des Europas wie wir es wollen», sagte der Portugiese. Diese Zusammenarbeit reiche auch nicht, um aus der gegenwärtigen Krise zu finden. Denn der EU drohe Gefahr durch die nationalen oder sogar nationalistischen Tendenzen in verschiedenen Mitgliedstaaten. «Diese populistischen Ansätze stellen die europäischen Errungenschaften wie die Währungsunion oder die Personenfreizügigkeit in Frage.» Die EU befinde sich in einer Wirtschafts- und Sozialkrise, aber auch in einer Vertrauenskrise. Nur mit einem gemeinschaftlichen Ansatz habe die EU eine Zukunft und könne das Vertrauen in ihre Institutionen wieder herstellen.

Am «Scheideweg»

«Wir befinden uns an einem Scheideweg der Geschichte», folgerte Barroso. Der EU drohe die Zersplitterung.



José Manuel Barroso äusserte schlechte Prognosen für die EU. /

Viele EU-Bürger stellten sich die Frage, ob es überhaupt noch eine Union gebe? Die Antwort sei «Ja». «Wir leben vereint, wie es in der Vergangenheit nie möglich gewesen war.» Ein Ansatz könnte laut Barroso sein, den Bürgerinnen und Bürger der EU eine «Renaissance», eine Wiedergeburt Europas vorzuschlagen. Dazu seien Dynamik und Wachstum, aber auch Stabilität nötig. Die Wiederherstellung des Vertrauens sei aber nur möglich, wenn auch die Finanzkrise angegangen werde. Dabei betonte Barroso erneut den gemeinschaftlichen Ansatz und erteilte denen von Deutschland und Frankreich angedachten zwischenstaatlichen Lösungen eine Absage.

Währungsunion und Wirtschaftsregierung

Die Währungsunion müsse durch eine wirtschaftspolitische Union ergänzt werden. Nur so werde das Euro-Währungsgebiet wieder glaubhaft. Das Euro-Sorgenkind Griechenland rief der Kommissionspräsident dazu auf, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Er verwies gleichzeitig darauf, dass sich die anderen Euro-Staaten zur Unterstützung verpflichtet hätten.

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Italiens Bankenrettungsfonds hilft Banca Popolare di Vicenza Mailand - Der neue italienische Bankenrettungsfonds Atlante übernimmt mehr als 90 Prozent der angeschlagenen Banca Popolare di Vicenza. Andere Investoren haben bei einer 1,5 Milliarden Euro schweren Kapitalerhöhung nur geringe Nachfrage gezeigt. Fortsetzung


Cameron veröffentlicht nach Offshore-Kontroverse Steuerdaten London - Der durch die «Panama Papers» unter Druck geratene britische Premierminister David Cameron hat wie angekündigt die Daten seiner Steuererklärungen der vergangenen sechs Jahre veröffentlicht. Fortsetzung


Cameron räumt unglücklichen Umgang mit «Panama Papers» ein London - Am britischen Regierungssitz in der Downing Street haben hunderte Menschen gegen den Premierminister demonstriert und forderten seinen Rücktritt. David Cameron räumte denn auch Fehler im Umgang mit der Affäre rund um die Panama Papers ein. Fortsetzung


EU-Politik

Brüssel verteuert chinesische Elektroautos mit höheren Zöllen Brüssel verhängt höhere Importzölle auf bestimmte chinesische Elektroautos, um gegen unfaire Subventionen vorzugehen. Dies betrifft Fahrzeuge der Marken BYD, Geely und SAIC, wie von der EU-Kommission angekündigt. Fortsetzung


EU-Kommission verdonnert Apple zu 1,8 Mrd. Euro Strafe Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte Regeln im App Store missbraucht und Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft behindert. Ein zentraler Punkt ist das allgemeine Verbot von Apple für Entwickler, in ihren Apps auf günstigere Kauf- oder Abonnementmöglichkeiten hinzuweisen. Fortsetzung


Meta muss 1,2 Mrd. Euro Strafe zahlen Die EU hat Meta, den Mutterkonzern von Facebook, mit einer historischen Geldbusse belegt. Der Konzern hatte wegen der fortlaufenden Übertragung von Nutzerdaten in die USA gegen die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verstossen. Zusätzlich wurde Meta aufgefordert, den Transfer von Daten unverzüglich zu beenden. Fortsetzung


Ausland

Impfstoffe im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt seit Jahren vor der wachsenden Bedrohung durch Antibiotikaresistenzen. Immer mehr Bakterien entwickeln die Fähigkeit, den einst so wirksamen Medikamenten zu trotzen. Infektionen, die früher leicht behandelbar waren, werden zunehmend zu einer lebensbedrohlichen Gefahr. In ihrem Kampf gegen dieses globale Problem rückt die WHO nun eine oft übersehene Waffe in den Fokus: Impfstoffe. Fortsetzung


Schweiz und USA einigen sich auf gegenseitigen Informationsaustausch zu Finanzdaten Die Schweiz und die USA haben am 27. Juni 2024 in Bern ein neues FATCA-Abkommen unterzeichnet. Derzeit liefert die Schweiz einseitig Informationen zu Finanzkonten an die USA. In Zukunft wird sie im Rahmen eines automatischen Informationsaustauschs auch entsprechende Informationen aus den USA erhalten. Der Modellwechsel soll voraussichtlich ab 2027 gelten. Fortsetzung


Microsoft investiert 3,2 Mrd. Dollar in schwedische Cloud und KI Microsoft investiert massiv in Schweden: Der US-Technologiekonzern Microsoft kündigte in dieser Woche eine Investition von 33,7 Milliarden schwedischen Kronen (rund drei Milliarden Euro) an, um seine Cloud- und KI-Infrastruktur in Schweden innerhalb von zwei Jahren auszubauen. Fortsetzung


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