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800 Milliarden für Euro-Rettungsschirm

Kopenhagen - Die Eurozone bekommt einen deutlich höheren Schutzwall im Kampf gegen die seit mehr als zwei Jahren grassierende Schuldenkrise. Nach Angaben der österreichischen Finanzministerin Maria Fekter haben sich die Finanzminister bei ihrem Treffen in Kopenhagen darauf verständigt, die «Brandmauern» auf über 800 Mrd. Euro hochzuziehen.

bg / Quelle: sda / Freitag, 30. März 2012 / 12:28 h

Der permanente Rettungsschirm ESM, der den bisherigen Rettungsschirm EFSF ablösen soll, hatte nach bisherigen Vereinbarungen einen Umfang von nur 500 Mrd. Euro. In dieser Summe sollten aber bisher schon laufende Rettungsprogramme für Krisenländer im Umfang von rund 200 Milliarden Euro enthalten sein. Dies wird jetzt geändert, so dass die Schlagkraft der Krisenfonds allein dadurch auf rund 700 Mrd. Euro steigt. Fekter zählte dann noch rund 100 Milliarden Euro an bilateralen Hilfskrediten an Griechenland und Hilfsgelder aus EU-Töpfen hinzu. Die Ministerin äusserte sich zuversichtlich, dass die Beschlüsse an den hochnervösen Finanzmärkten für Beruhigung sorgen. «Die Märkte signalieren bereits relative Ruhe», sagte Fekter. «Damit kann man erkennen, dass die Märkte mit dem umgehen können, was wir hier aufgestellt haben.»

Euro zum Franken trotz Aufstockung der Rettungsgelder schwächer

Die Verstärkung der Schutzmauer gegen die europäische Schuldenkrise hat Euro-Investoren am Freitag nur mässig beeindruckt.



Der Euro-Rettungsschirm wird erweitert. / Foto: Gerd Altmann/pixelio.de

Zum Franken schwächte sich die Gemeinschaftswährung sogar ab. Am späteren Nachmittag notierte der Euro zeitweise noch auf 1,2035 Franken und damit nicht mehr weit über dem von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) definierten Mindestkurs von 1,20 Franken. In den letzten Tagen hatte der Kurs um die Marke von 1,2055 Fr. gependelt. Zum Dollar stand der Euro kaum verändert bei 1,3340, vor den Nachrichten vom Treffen der Finanzminister in Kopenhagen hatte er um 1,3330 Dollar gependelt. «Nach den Diskussionen der vergangenen Tage ist es erfreulich, dass es überhaupt zu einer Einigung gekommen ist», sagte ein Analyst zur Nachrichtenagentur Reuters. «Die Details der Vereinbarung sorgen allerdings für Verwirrung. Letztlich kommen die Mittel in einer Kombination zustande, die nicht zu erwarten war.» «Keiner am Markt glaubt, dass die Krise jetzt vorbei ist, deshalb ist auch fast keine Reaktion erkennbar», sagte ein Händler. «Wir wandern auf einem dünnen Grat und sind umgeben von Nebel. Bis wir wieder etwas sehen, bleiben wir lieber stehen.»

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