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Facebook nennt erstmals Zahlen zu Datenübermittlung an Geheimdienst

Washington - Im Skandal um US-Spionage im Internet hat Facebook erstmals Zahlen zu Anfragen amerikanischer Behörden nach Nutzer-Daten veröffentlicht. Demnach musste das weltgrösste Online-Netzwerk im zweiten Halbjahr 2012 zwischen 9000 und 10'000 solcher Anträge beantworten.

dap / Quelle: sda / Samstag, 15. Juni 2013 / 13:41 h

Sie betrafen zwischen 18'000 und 19 000 Mitglieder-Profile, wie Facebook in der Nacht zum Samstag mitteilte. In diesen Zahlen seien sowohl Anfragen regionaler Polizei als auch solche mit Bezug zur nationalen Sicherheit enthalten, betonte das Unternehmen. Facebook hatte bisher im Gegensatz zu Google keine Zahlen zu Behörden-Anforderungen veröffentlicht - unter Hinweis darauf, dass manche Fälle so geheim seien, dass sie nicht einmal in die Statistik aufgenommen werden dürften.

Teilweises Einlenken

Vor einigen Tagen hatten Google, Facebook und Microsoft die Behörden aufgefordert, ihnen auch die Veröffentlichung Zahlen zu diesen Anfragen in die Transparenz-Statistik aufzunehmen. Dieser Bitte kamen die US-Regierung nun zumindest teilweise entgegen.



Facebook war der erste Konzern, der Informationen zu den Anfragen bekannt geben durfte. /

Die Firmen dürfen die Zahlen nun zwar einbeziehen - aber für die Gesamtzahlen nur Spannen statt konkreter Werte angeben.

Microsoft veröffentlichte auf dieser Basis am Samstag ebenfalls eine neue Statistik. Demnach forderten verschiedene US-Behörden im zweiten Halbjahr 2012 in 6000 bis 7000 Fällen Informationen zu Konten von 31'000 bis 32'000 Nutzern an.

Google unzufrieden

Google geht das Einlenken der Regierung dagegen nicht weit genug. Da der Internet-Konzern bereits seit Jahren eine Statistik zu Ermittlungsanfragen von Behörden in Kriminalfällen veröffentliche, wäre es ein Rückschritt, jetzt diese Zahlen mit Anfragen unter Hinweis auf die nationale Sicherheit zu vermischen, erläuterte ein Sprecher.

Google fordere stattdessen das Recht, eine konkrete Zahl aller Anfragen mit Bezug zur nationalen Sicherheit nennen zu dürfen, inklusive der bislang streng geheimen Anträge nach dem Auslandsspionagegesetz FISA. Der Kurzmitteilungsdienst Twitter hat eine ähnliche Position.

Die Zeitungen "Guardian" und "Washington Post" hatten geheime Dokumente veröffentlicht, die den Eindruck erwecken, dass der US-Geheimdienst NSA in grossem Stil Nutzerdaten bei amerikanischen Internet-Unternehmen abgreift. Die Firmen bestreiten vehement einen direkten Zugriff der Behörden auf ihre Server und betonen, dass Daten nur auf Gerichtsbeschluss übergeben würden.

 


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