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Demonstrationen in Kambodscha fordern mind. 3 Tote

Phnom Penh - Bei einem neuen Einsatz der Armee gegen tausende protestierende Textilarbeiter sind in Kambodscha am Freitag mindestens drei Menschen getötet worden. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden, teilte die Polizei in dem südostasiatischen Land mit.

ww / Quelle: sda / Freitag, 3. Januar 2014 / 07:37 h

Die Demonstranten warfen vor einer Fabrik in einem Vorort der Hauptstadt Phnom Penh mit Steinen, Flaschen und Benzinbomben. Daraufhin eröffneten Militärpolizisten das Feuer. Zunächst schossen sie in die Luft, später zielten sie auf Demonstranten.

Polizei weist Schuld von sich
Dabei seien drei oder vier Protest-Teilnehmer ums Leben gekommen, sagten Menschenrechtsaktivisten.



Ministerpräsident Hun Sen. / Foto: Prachatai Lizenz: CC BY-NC-ND-3.0

Ein Sprecher der Militärpolizei sagte dagegen, nur ein Mensch sei gestorben, mehrere seien verletzt worden. «Wir erfüllen nur unsere Pflicht, Rolle und Aufgabe. Jetzt sichern wir die Lage», fügte er hinzu.

Die Gewerkschaften haben zu einem landesweiten Streik aufgerufen. Sie fordern mehr Geld für die Beschäftigten der Bekleidungsindustrie, die zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen des südostasiatischen Landes zählt.

Zusammenschluss mit Opposition

Nach zwei Wochen überwiegend friedlicher Streiks, Protestmärsche und Demonstrationen hatten die Sicherheitskräfte am Donnerstag erstmals eine Demonstration gewaltsam aufgelöst. Dabei wurden nach Angaben von Teilnehmern mehrere Menschen verletzt und festgenommen.

Die Textilarbeiter werden von der Opposition unterstützt, die selbst zu Protesten gegen die Regierung aufgerufen hat, weil sie nach ihren Angaben bei der Wahl im Juli um mehr als zwei Millionen Stimmen betrogen worden war.

Der autoritäre Ministerpräsident Hun Sen sieht sich durch die Demonstrationen, die sich teilweise an der Protestbewegung im benachbarten Thailand orientieren, mit seiner grössten politischen Herausforderung seit zwei Jahrzehnten konfrontiert.


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