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Handy-Verbot erhöht Performance von SchülernAustin/Wien - Schüler arbeiten ohne störende Mobilgeräte effektiver, denn wenn Handys aus Klassenzimmern verbannt werden, bringt dies den gleichen Lerngewinn wie ein um fünf Tage verlängertes Schuljahr. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der University of Texas.fest / Quelle: pte / Dienstag, 19. Mai 2015 / 21:27 h
«Das Handy ist für Jugendliche ein wichtiges Tor zu Freunden, Bekannten und anderen Kontakten. Es verkörpert an sich also eine Kommunikationsebene. Sobald das Handy auf dem Tisch liegt, liegen quasi auch alle abgespeicherten Freunde dort. Geistig ist man dann sehr leicht bei ihnen, denn sie sind ja nur einen Klick entfernt», erklärt Barbara Buchegger vom Institut für angewandte Telekommunikation im Interview.
Signifikantes Ergebnis
Für ein repräsentatives Ergebnis analysierten die Forscher Schüler an 91 Schulen in vier englischen Grossstädten (Birmingham, Leicester, London und Manchester). Beachtet wurden dabei Phasen, in denen Handys zugelassen waren und andere, in denen ein striktes Verbot verhängt wurde. Beim Vergleich der Daten zwischen 2001 und 2013 bemerkten die Forscher einen signifikanten Leistungsanstieg der Schüler, die in Klassen mit Handy-Verbot lernten. Dieser Anstieg bewirkte, dass sie die Abschlussarbeit häufiger bestanden als andere.
«Wir haben herausgefunden, dass der Einfluss des Handy-Verbots etwa das ausmacht, was eine zusätzliche Schulstunde pro Woche bewirken würde», so Wirtschaftsprofessor Richard Murphy. Besonders eher schlechte Schüler profitierten vom Verbot, denn sie verbesserten ihre Leistungen in Schularbeiten um 14 Prozent.
Besonders eher schlechte Schüler verbesserten ihre Leistungen in Schularbeiten um 14 Prozent. /
![]() Die Zahl der postiven Absolventen stieg deshalb um vier Prozent an. Neue Technologien sind eigentlich dazu da, die menschliche Produktivität zu verbessern. «Das ist jedoch nicht immer der Fall. Wenn ein Gerät zu sehr vielen Zwecken genutzt werden kann, kann es ein Störfaktor sein.» Konzentration gefragt «Wichtig ist, den richtigen Umgang mit dem Handy zu erlernen. Das ist für den einen leicht, für den anderen eher schwierig. Das hängt auch stark mit den jeweiligen Lebensphasen eines Heranwachsenden zusammen. Das Handy bietet in schwierigen Situationen oftmals einen Fluchtweg aus der Realität», erläutert Buchegger abschliessend. Im Gegensatz zu dem Einfluss auf die eher schlechteren Schüler hatte das Handy-Verbot kaum bis gar keine Auswirkungen auf die jeweils Besten einer Klasse. Die Forscher nehmen an, dass besonders leistungsfähige Schüler von ihren Mobilgeräten weniger abgelenkt sind und sie auch weniger benutzen. «Wir können den Grund dafür nicht direkt testen, aber es gibt Anzeichen dafür, dass die besonders guten Schüler sich besser konzentrieren können, während die anderen schneller abgelenkt sind», so Murphy.
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