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Maurer wird zum Twitter-Star

Bern - Die Reaktion von Bundesrat Ueli Maurer, er habe «keine Lust» auf ein Interview mit dem Fernsehen SRF, hat auf Twitter für Heiterkeit gesorgt. Unter dem Hashtag #käluscht setzte es hämische Kommentare.

bg / Quelle: sda / Mittwoch, 9. Dezember 2015 / 17:24 h

«Herr Bundesrat, darf i schnell?», beginnt Reporter Gion-Duri Vincenz und wendet sich Ueli Maurer zu, um ihm ein paar Fragen zu stellen. Doch dieser lässt in breitem Zürideutsch wissen: «Nei, kä Luscht.» Die Twitter-Gemeinde nahm Maurers Spruch auf - sodass der Hashtag zu einem der meist benutzten des Tages avancierte. «Steuern zahlen? #käluscht», hiess es etwa von @Manuco78. «Ob sie in der Opposition motivierter wären?», wollte @Mon_Kind wissen. «#käluscht ufne rechti Mehrheit», schrieb @martyschaer.

Auch auf eigene Sörgeli nahm die Twitter-Gemeinde bezug: «Alle sollten nach der Bundesratswahl weiter arbeiten, aber die meisten haben #käluscht», twitterte @schichtarbeiter. «Mir hei etz französisch und Sooo #käluscht», hiess es von @sLexyi. «Ich sött choche aber ich ha @käluscht», verlautete von @picture_it1980. «Ein bekanntes Problem verlagert sich von Schweizer Schlafzimmern ins Bundeshaus: #käluscht», kalauerte @SwizzEgg.

«Ein #käluscht ist von BR Parmelin nicht zu erwarten. Schweizerdeutsch kann er ja nicht», schrieb @rolandwyss in Anspielung auf die angeblich mangelhaften Sprachkenntnisse des frisch gewählten Bundesrats. Mit Hinweis auf die Ausschlussklausel, die es SVP-Mitgliedern verbietet, eine Wahl in den Bundesrat ohne Segen der Partei anzunehmen, twitterte @harassli: «Das einzige Sätzli, das alle gefährlichen Sprengkandidaten heute hätten sagen dürfen: #käluscht.»

«Kä Luscht» auf «seven thinking steps»

Manche kritisierten Maurer für seine unkooperative Haltung den Medien gegenüber: «#Käluscht Sowas gehört nicht in eine Landesregierung.



Ueli Maurer hatte keine Lust auf ein Interview. /

Dieser Platz ist falsch besetzt», meinte etwa @maxmorix. «Zum gut bezahlten Job als BR gehört auch Öffentlichkeitsarbeit. Wenn einer #käluscht darauf hat, bitte zurücktreten», schriebt @GaryPoor.

«Bei der nächsten Medienkonferenz von Ueli Maurer bleiben hoffentlich die Medien fern #käLuscht», twitterte etwa @rentapwha. @FelixUnholz vom Ostschweizer Radio FM1 sampelte sogar einen neuen Song, indem er einen bekannten Clip mit SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher mit Maurers Antwort verwob: Auf die Frage Martullos, ob er die «seven thinking steps» nennen könne, antwortet Mauer mit «kä Luscht».

Einige Twitterer äusserten Verständnis für Maurer. «Ich finds eigentlich ziemlich gut, wie Ueli, der Knecht, den RTL-igen SRF-Reporter hat auflaufen lassen», schreibt ein User.

Auch ein Bundesrat habe das Recht, einmal keine Lust zu haben, schrieb @MsMonkBay. «Gaht schliessli jedem mal so.» «Da ist ein Politiker mal ehrlich - und alle finden's total daneben», beklagte sich @roger_hausmann.

Aeschi auch ohne Tropfen K.O.

Auch der unterlegene offizielle SVP-Bundesratskandidat Thomas Aeschi bekam sein Fett weg. In Anspielung auf ein Szene aus dem Wahlvideo der SVP, in der Aeschi an K.O.-Tropfen kollabiert, twitterte @StrebelLuca: «Das Parlament hat #käluscht auf einen Bundesrat, der Vergewaltigungsopfer verhöhnt. Gut so.» «#källuscht ufen Bundesrat wo sexuelli Gwalt verharmlost!», pflichtete @LauraGiesEU bei.

«Aeschi K.O. Und das ohne Tropfen», twitterte @Mark_Balsiger. @juerg47 reimte: «Skin to bone, steel to rust, Aeschi to Aeschi, dust to dust.»

«Das Beste am neuen Bundesrat, sind die daraus resultierenden Vergleiche mit Wein. Es lebe das Wortspiel», schrieb @desiree-fessler. «Lieber welscher Wein als Zuger K.O-Tropfen», resümierte @redder66.


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