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Autos sind fehleranfälliger gewordenBergisch Gladbach - Airbags, ABS, ESP und Fahrassistenzsysteme machen Autos immer sicherer, aber technisch auch komplizierter - und dadurch fehleranfälliger. Das zeigt sich in Millionen Rückrufen.bert / Quelle: sda / Freitag, 15. Januar 2016 / 15:34 h
Allein in in den USA wurden 2015 45,8 Millionen Autos wegen Sicherheitsproblemen in die Werkstätten zurückgerufen, wie eine am Freitag veröffentlichte Studie des Center of Automotive Management im deutschen Bergisch Gladbach zeigt. Damit seien zweieinhalb Mal mehr Fahrzeuge von Rückrufen betroffen als im gleichen Zeitraum im US-Markt verkauft wurden.
Die Autos seien durch mehr Technik «grundsätzlich sicherer geworden», heisst es in der Studie. «Allerdings führte die technische Komplexität auch zu einem Anstieg der Fehlerhäufigkeit.»
Airbags, ABS, ESP und Fahrassistenzsysteme machten die Autos sicherer. Wegen des harten Wettbewerbs auf dem Automarkt gebe es immer mehr Modellvarianten, zugleich seien die Entwicklungs- und Modellzyklen kürzer geworden, hiess es. Der enorme Zeit- und Kostendruck wirke sich negativ auf die Qualitätssicherung aus, sowohl bei den Autokonzernen als auch bei den Zulieferern, die inzwischen 75 Prozent der Wertschöpfung erbrächten.
«Bedenkliches Qualitätsniveau» Studienleiter Stefan Bratzel sagte: «Wenn 13 von 16 untersuchten Herstellern in 2015 wegen sicherheitstechnischer Mängel mehr Fahrzeuge zurückrufen müssen, als diese im gleichen Zeitraum verkauft haben, ist das insgesamt ein bedenkliches Qualitätsniveau der Branche.» Manche Hersteller nähmen für den kurzfristigen Gewinn sogar Unfälle in Kauf, kritisierte Bratzel mit Blick auf den Autobauer General Motors (GM), der sich in den USA wegen Unfällen mit mindestens 13 Toten verantworten muss. Die höchsten Rückrufquoten hätten die japanischen Hersteller Mitsubishi, Mazda und Honda gehabt.General Motors muss sich in den USA wegen Unfällen mit Toten verantworten. / Foto: mrkumm Lizenz: CC BY-3.0
«Honda leidet besonders unter dem Airbagdesaster des Zulieferers Takata», heisst es in der Studie. Das Unternehmen habe deshalb mehr als 10 Millionen Autos in die Werkstätten beordern müssen. Die Probleme bei Takata betrafen auch andere Autobauer: Denn das Unternehmen stellt weltweit jeden fünften Airbag her. Auch die Rückrufe von Mitsubishi betrafen zu zwei Dritteln Airbagdefekte. Rückrufe bei den deutschen Herstellern BMW, Daimler und Volkswagen seien ebenfalls meist von Airbagproblemen verursacht worden. Tesla habe wegen mangelhafter Sicherheitsgurte sämtliche Model-S-Autos zurückgerufen. Die Fiat-Tochter Chrysler musste 1,4 Millionen Fahrzeuge zurückrufen, um sie vor Hacker-Angriffen zu schützen.
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