Nach einem Massaker mit 57 Toten in der Provinz Maguindanao hatte die Regierung in Manila von einer Rebellion in der Region gesprochen: Die Armee übernahm die Kontrolle über die Verwaltung und wichtige Regierungseinrichtungen in dem Gebiet rund 900 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila.
«Recht und Ordnung sind wieder hergestellt», sagte ein führender Regierungsvertreter, Eduardo Ermita, vor den Medien nach einem Treffen mit Präsidentin Arroyo. Die Provinz sei jedoch weiter im Ausnahmezustand, die rund 4000 Sicherheitskräfte würden dort bleiben.
Anklage wegen Rebellion
Die Hauptverdächtigen des Massakers seien hinter Schloss und Riegel. Nach Regierungsangaben steckt der politisch einflussreiche Familienclan der Ampatuan hinter dem Aufstand. Zu dem Festgenommenen gehört auch Clan-Patriarch und Gouverneur der Provinz Andal Ampatuan Senior. Gegen ihn ist Anklage wegen Rebellion erhoben worden.
Gemäss Aussagen der Regierung sind Recht und Ordnung in der Region wieder hergestellt. (Symbolbild) / Foto: pnpsaf.org
Sein Sohn Andal Ampatuan junior ist ebenfalls in Haft und bereits, zusammen mit zwei anderen, wegen der Ermordung seines politischen Rivalen sowie von 32 Journalisten angeklagt. Insgesamt seien 23 Verdächtige wegen Rebellion angeklagt.
Ampatuan junior soll am 23. November 100 Bewaffnete bei einem Überfall auf den Autokonvoi seines politischen Rivalen angeführt haben. Die Opfer wurden verschleppt und ermordet. Darunter waren über zwei Dutzend Journalisten. Sie wollten dokumentieren, wie ein Politiker den seit Jahrzehnten in der Provinz dominierenden Familienclan herausfordert.
