Publiziert Gentech-Lobby falsche Zahlen?

�Der Bericht zeichnet ein gef�lschtes Bild im Auftrag der Gentech-Lobby�, meint GLOBAL2000-Sprecher Jens Karg. �Der Anbau des Gentech-Mais Mon810 - der einzigen in der EU zugelassenen Gentech-Pflanze - ist um 15 Prozent zur�ckgegangen�, so Karg. Doch dar�ber sei im �gesch�nten Bericht� nichts zu lesen.

ISAAA-Bericht: Wiederholt falsche Angaben

�W�hrend 2008 die Anbaufl�che f�r Gentech-Mais in der EU noch knapp 108'000 Hektar betrug, wurde im Vorjahr nur noch auf zirka 92'000 Hektar Gentech-Mais ausgebracht�, rechnet Karg vor. �Das sind 0,78 Prozent der gesamten europ�ischen Maisanbaufl�che von insgesamt 14 Mio. Hektar.� Der Grossteil der Gentech-Pflanzen Europas - insgesamt 80 Prozent - werden in Spanien angebaut. Dort sei die Anbaufl�che im Vorjahr um 3000 Hektar zur�ckgegangen. �In sieben europ�ischen L�ndern ist der Anbau von Mon810 im Vorjahr verboten worden.� Legal d�rfe derzeit nur in Portugal, Slowakei, Spanien, Rum�nien und Tschechien angebaut werden. Illegal angebaut wurden sch�tzungsweise 3000 Hektar in Polen. �Der ISAAA-Report rechnet diese illegalen Anbaufl�chen kommentarlos zu den Zahlen des Gentechnikanbaus in der EU dazu�, so Karg.

Die Gentechnologie ist ein Verfahren zur Anwendung gezielter Eingriffe in das Erbgut und in die biochemischen Steuerungsvorg�nge. /

Das sei ein Indiz f�r den laxen Umgang dieser Industrie mit Wissenschaft und Gesetzen.

Gentechfreie Produkte boomen in den USA

Keine Erw�hnung findet die Tatsache, dass in den USA das Interesse f�r gentechnikfreie Produkte stark im Steigen ist. �Von einem Siegeszug kann man hier nicht sprechen�, so Karg. �Im Gegensatz zu den Behauptungen des ISAAA, erwirtschaften Landwirte bis heute keine h�heren Ertr�ge mit Gentech-Pflanzen. In erster Linie werden Gentech-Pflanzen von Betrieben verwendet, die auf Monokulturen setzen.� Mit keinem Wort erw�hnt, werde im Bericht auch der wissenschaftlich bewiesene Umstand, dass gentechnisch ver�nderte Pflanzen immer st�rkere Pestizide brauchen, da sich Resistenzen bilden. Das bedeutet auch, dass die Kosten f�r die Landwirte deutlich steigen.

Kein Dammbruch f�r Gentechnik in China

Eine Gentech-Reis-Zulassung f�r eine chinesichese Provinz werde von ISAAA zu einer Grundsatzentscheidung f�r ganz China hoch stilisiert, kritisiert Karg. �Wahr ist jedoch, dass die Zulassung nur f�r jene Provinz gegeben wurden, deren Universit�t den Reis entwickelt hat. In der Vergangenheit hat es mehrere dieser Zulassungen gegeben, ohne dass es zu einer China-weiten Anbauerlaubnis gekommen ist.� Greenpeace argumentiert, dass f�r die Konsumenten bis heute sowieso keinerlei Vorteile der Gr�nen Gentechnik sichtbar sind. Die globalen Anbauversuche und der Vertrieb von Gentech-Pflanzen beeinflusse allerdings die gentechnikfreie Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung negativ. Erst im Herbst 2009 deckte Greenpeace auf, dass aus Kanada stammende Lieferungen von mit Gentechnik verunreinigtem Leinsamen auch in �sterreich auf den Markt gelangt waren.