«Mit der Gleisbesetzung demonstrieren wir gegen den Transport des hochradioaktiven Atommülls ins Zwischenlager Gorleben», sagten Sprecher der Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen vor Ort. Die Atomkraftgegner hatten zuvor Polizeiabsperrungen überwunden. Ein starkes Polizeiaufgebot war vor Ort.
Nach Angaben von Atomkraftgegnern ketteten sich nahe Berg mehrere Atomkraftgegner an den Gleisen fest, um den Transportweg zu blockieren. Zuvor hatten hunderte Menschen neben den Gleisanlagen zunächst friedlich gegen den Castor-Transport und die weitere Nutzung der Atomenergie protestiert.
In Niedersachsen zog ein Protestzug aus hunderten Traktoren zur Grosskundgebung gegen die Castor-Transporte in Dannenberg.
Wahrscheinlich fährt der Castor-Transport bei Lauterbourg im Nordelsass über die Grenze. (Archivbild) / Foto: Adair und Strasser ex-press.ch
Am Demonstrationszug hätten sich rund 600 Traktoren beteiligt, sagte der Sprecher der Bäuerlichen Notgemeinschaft, Carsten Niemann.
Gregor Gysi und Claudia Roth protestieren
An dem Protestzug beteiligten sich auch Prominente aus Politik und Kultur. So nahm auch Grünen-Chefin Claudia Roth nahm auf einem Traktor Platz. Der Protestzug zeige, dass ein breites Bündnis sich gegen «eine gefährlich falsche Politik von Schwarz-Gelb» stelle, sagte Roth.
Die Regierung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verfolge eine «Politik, die total rückwärts gewandt» sei, kritisierte Roth. Mit ihrem Politikstil einer «Arroganz der Macht» verärgere Schwarz-Gelb die Bürger.
Der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Gregor Gysi, sagte, er sei «hier, weil die Demokratie insgesamt gefährdet» sei. Die Atom-Politik der Bundesregierung zeige ebenso wie der Streit um das Bahnprojekt «Stuttgart 21», dass die Demokratie «ausgehebelt» werde.
