dyn / Quelle: news.ch / Freitag, 1. Juli 2011 / 10:14 h
Bereits während der Anreise in die Ostschweiz wird man vom Openair-Fieber angesteckt: Die Züge sind gefüllt, es wird gejohlt, gejubelt und frühmorgens schon das erste Bier vernichtet. Die Begeisterung ist gerechtfertigt, denn dieses Wochenende erklingen in der Ostschweiz die Schlagzeugbeats und Gitarrenakkorde der Grössten des Musikgeschäfts.
Für Nachtschwärmer haben am Donnerstagabend die durchgeknallten Mashup-Elektroniker von Smith & Smart ein erstes Highlight gesetzt und ein wenig Grossstadt-Feeling aus Berlin ins Sittertobel geschleppt. Zusammen mit Solange La Frange aus Vevey, die mit Bongotrommeln für ein elektrogeladenes Wochenende aufwärmten, war der Auftakt zu einem gelungenen Festival-Wochenende garantiert.
Die ersten grossen Acts erklingen dann am Freitag. Anhänger des deutschen Sprechgesangs kommen gleich mit zwei bekannten Genre-Grössen auf ihre Kosten, wenn Blumentopf und Die Fantastischen Vier, beides Urgesteine und Grossmeister des ironisch-humorvollen Rezitierens von Alltagsgegebenheiten, die St. Galler Bühne im Takt zu den oft funkigen Hip-Hop-Beats zum Beben bringen.
Ein Königreich für Das Pferd
Für Freunde der elektronischen Tanzmusik bietet das Openair St. Gallen ebenfalls ein kleines Paradies. Szenegrössen von Digitalism und Crystal Castles bis zu den Elektro-Punkern von Boyz Noize sind für das nächtliche Musikvergnügen verantwortlich.
Ein Geheimtipp ist Das Pferd aus Basel: Die Band ist berüchtigt für schweisstreibende Konzerte in den geheimen Kellern von Studenten-WGs.
Auch das Wetter spielt mit: Beste Bedingungen für ein gelungenes Festival-Wochenende. / Foto: Simon Keller newspictures.ch
Wenn mit Elektro-Drums und Synthesizern selbst die Tetris-Melodie nicht vor musikalischer Vergewaltigung verschont wird, ist das Tanzbein ebenso gefordert, wie die von Lachorgien strapazierten Bauchmuskeln. Nur wenige Acts passen besser in die sympathische Atmosphäre des Openairs St. Gallen.
Einen der grössten Namen dieses Wochenendes liefert die Band Queens of the Stone Age. Die Stoner-Rocker um den Zwei-Meter-Hühnen Josh Homme spielen einzigartige Gitarrenmusik vom Feinsten und beweisen, dass der Rock'n'Roll doch noch nicht abzuschreiben ist. Spätestens seit dem «Feel Good Hit Of The Summer» oder dem hochgelobten Album «Songs For The Deaf» ist die Band in aller Munde und vom «Rolling Stone» bis zu der umstrittenen Schweizer Hitparade ist man allseits begeistert.
Vom Mundart-Pop bis zum Gitarrengott
Weitere Highlights umfassen die MTV-Grössen von Linkin Park oder Gitarrengott John Butler, der mit seinem Trio eine entspannte Mischung aus Folk und Pop durch das Sittertobel klingen lässt. Übrigens: Das John Butler Trio war bereits 2005 in St. Gallen zu Gast und liess das Aufnahmegerät mitlaufen, um mit «Live at St. Gallen» einen grandiosen Live-Mitschnitt seines Werkes abzuliefern.
Als wäre dies noch nicht genug, finden sich viele weitere Perlen im Line-Up. Für Indie-Fans spielen die Schweden Friska Viljor, Mundart-Pop liefert der altbekannte Baschi, Metal-Heads werden die Haarpracht zu Mogwai schwingen, für Rap mit britischem Akzent steht am Samstag Dizzee Rascal auf der Bühne und für ein wenig Pogo zwischendurch sorgen die deutschen Beatsteaks.
news.ch berichtet laufend direkt vom Openair-Gelände und wünscht allen Festival-Besuchern ein grandioses Wochenende.
