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Hadzic soll bereits am Freitag nach Den Haag überführt werdenBelgrad - Dem mutmasslichen serbischen Kriegsverbrecher Goran Hadzic, der am Mittwoch nach jahrelanger Flucht verhaftet worden war, ist offenbar Geldmangel zum Verhängnis geworden. Das berichteten Zeitungen am Donnerstag in Belgrad unter Berufung auf die Ermittlungsbehörden.joge / Quelle: sda / Donnerstag, 21. Juli 2011 / 11:13 h
Er habe sich in einem Wald beim Dorf Krusedol nordwestlich von Belgrad mit einem Komplizen getroffen, der ihm Geld aushändigen wollte. Dabei hätten ihn Agenten des Geheimdienstes BIA festgesetzt.
Der 52-jährige frühere Führer der serbischen Minderheit in Kroatien während des Bürgerkrieges (1991-1992) werde wahrscheinlich schon am Freitag an das UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag ausgeliefert, sagte Hadzic-Anwalt Toma Fila.
Die schnelle Prozedur sei möglich geworden, weil sein Mandant schriftlich auf jeden Einspruch dagegen verzichtet habe. Es sei aber vereinbart worden, dass er vor dem Flug nach Den Haag noch einmal seine Familie sehen könne.
Am Donnerstagmorgen kamen seine Frau, seine Schwester und sein Sohn zu Besuch in die Haftanstalt in Belgrad. Ein weiterer Besuch von Angehörigen sei für Freitagmorgen geplant, anschliessend könne die Auslieferung erfolgen, sagte Anwalt Fila.
Goran Hadzic, der «Schlächter von Vukovar». / Screenshot: Euronewsde
Hadzic soll in Den Haag für schwerste Verbrechen gegen die Menschlichkeit mit Hunderten Toten und Tausenden Vertriebenen verantwortlich gemacht werden. Verkauf eines Modiglianis Zu seiner Verhaftung sei es auch deshalb gekommen, weil er ein Ölbild des italienischen Malers Amedeo Modigliani verkaufen wollte, dessen Wert auf bis zu 15 Millionen Euro geschätzt werde, hiess es weiter übereinstimmend in den Medien. Dieses Gemälde habe Hadzic 1991 in Frankreich mit Geld gekauft, das er durch den gross angelegten Schmuggel von Treibstoff und Heizöl erworben habe. Auch der Hadzic-Anwalt Fila bestätigte, dass seinem Mandanten am Ende seiner siebenjährigen Flucht das Geld ausgegangen sei. Die meiste Zeit habe Hadzic in Russland verbracht, hatten die Medien herausgefunden. Dort habe er vom Schmuggel von Öl gelebt. Hadzic hatte bei seiner Festnahme sein Äusseres so verändert, dass er fast nicht mehr wiederzuerkennen war. Seinen dichten dunklen Vollbart, sein jahrelanges Markenzeichen, hatte er abgenommen. Er sei mit einer Pistole bewaffnet gewesen, die er jedoch nicht einsetzte, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
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