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Britische Minister trafen sich öfter mit Murdoch

London - Mitglieder der britischen Regierung haben sich öfter als bisher bekannt mit Top-Managern aus dem umstrittenen Konzern von Rupert Murdoch getroffen. In nur 15 Monaten Regierungszeit kam Schatzkanzler George Osborne 16-mal mit Murdoch-Leuten zusammen.

fest / Quelle: sda / Dienstag, 26. Juli 2011 / 21:15 h

Dies gab die Regierung am Dienstag in London bekannt. Bei Premier David Cameron sind mindestens 27 Treffen verzeichnet. Camerons Regierung steht wegen ihrer Nähe zum Murdoch-Konzern am Pranger. Murdoch, der 37 Prozent des britischen Zeitungsmarktes kontrolliert, wollte auch beim Fernsehen kräftig zukaufen und die 61 Prozent an der Senderkette BSkyB übernehmen, die ihm noch nicht gehören.

Kulturminister sah keine wettbewerbsrechtlichen Probleme

Camerons Kulturminister Jeremy Hunt hatte im Vorfeld angedeutet, den Deal ohne eingehende wettbewerbsrechtliche Prüfung genehmigen zu wollen.



Schatzkanzler George Osborne: Auffällige Nähe zum Murdoch-Konzern. /

Am Dienstag wurde bekannt, dass auch Kulturminister Hunt sich wiederholt mit Murdoch-Leuten getroffen hatte.

Rupert Murdoch selbst hatte sogar unmittelbar nach der Wahl im Mai 2010 ein Treffen mit Hunt arrangiert - damals war Hunt allerdings noch nicht für den BSkyB-Deal zuständig. Nachdem ihm diese im Dezember vergangenen Jahres von Cameron übertragen worden war, traf er sich noch zweimal mit Murdochs Sohn James.

Enthüllungsplattform lanciert

Nach dem Abhörskandal der britischen Zeitung «News of the World» richteten Unbekannte im Internet eine Enthüllungsplattform ein. Damit wird zur Einsendung von internen Informationen über den Medienkonzern von Rupert Murdoch aufgerufen.

Die Initiatoren wollen glaubwürdige Hinweise auf Fehlverhalten nicht selbst veröffentlichen, sondern an Journalisten und Strafverfolgungsbehörden weiterleiten.

Das Abhören der Telefone von vermutlich 4000 Prominenten und Privatleuten habe deutlich gemacht, dass die vierte Gewalt der Presse eine fünfte Gewalt brauche, die Kontrolle durch alle Internet-Nutzer, heisst es auf der Webseite murdochleaks.org.

«Daily Mirror» im Zwielicht

Der Verlag hinter der britischen Boulevardzeitung «Daily Mirror» leitete nach Vorwürfen, in seinen Redaktionen seien illegale Recherchemethoden angewandt worden, eine interne Untersuchung ein.

Bei sämtlichen Titeln sollten die «redaktionellen Kontrollen und Abläufe» geprüft werden, teilte das Verlagshaus Trinity Mirror in London mit. Dazu gehören neben dem «Daily Mirror» und dem «Sunday Mirror» auch mehr als 160 Regionalzeitungen.

 


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