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Islamisten in Nigeria drohen nach Anschlag auf UNO mit neuer Gewalt

Abuja - Nach dem Selbstmordanschlag auf den UNO-Sitz in Abuja mit fast 20 Todesopfern herrscht in der nigerianischen Hauptstadt Alarmzustand. Die radikalislamische Sekte Boko Haram drohte am Wochenende mit weiterer Gewalt.

asu / Quelle: sda / Sonntag, 28. August 2011 / 14:15 h

In einem Telefoninterview mit Journalisten am Samstag sagte ein Sprecher, die Sekte habe das Gebäude angegriffen, weil die USA und die Vereinten Nationen die nigerianische Regierung bei der Verfolgung von Muslimen im ganzen Land unterstützten. Die Boko Haram werde bald Einzelheiten über den Selbstmordattentäter von Abuja bekannt geben, erklärte er. Zudem kündigte er weitere Anschläge im Norden Nigerias an. Bei dem Anschlag am Freitag waren gemäss jüngsten UNO-Angaben 23 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 81 Menschen seien verletzt worden, sagte ein UNO-Sprecher am Sonntag in der nigerianischen Hauptstadt. Präsident Goodluck Jonathan kündigte ein verstärktes Vorgehen gegen den Terrorismus an. Bei einem Besuch der UNO-Zentrale am Samstag sagte Jonathan: «Wir arbeiten daran, und wir werden ihn unter Kontrolle bringen». US-Präsident Barack Obama sprach ebenso wie der französische Präsident Nicolas Sarkozy von einer «feigen und schrecklichen Tat».



Abuja, Hauptstadt von Nigeria / Foto: photobucket.com/cpsnead

Die Europäische Union verurteilte die «unsinnige Gewalt gegen die UNO und ihr Personal». Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel erklärte, ein Anschlag auf die Vereinten Nationen sei «auch immer ein Anschlag auf die internationale Staatengemeinschaft».

UNO-Vizegeneralsekretärin nach Abuja gesandt

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon sprach von einem «Angriff auf diejenigen, die ihr Leben der Hilfe für andere gewidmet haben». Der Präsident der Vollversammlung, alt Bundesrat Joseph Deiss, sprach von einem «grossen Verlust für die UNO-Familie». Der UNO-Sicherheitsrat verurteilte den Anschlag. Mindestens 15 Opfer waren UNO-Mitarbeiter, wie die Vereinten Nationen in New York mitteilten. Der Selbstmordanschlag ist damit einer der tödlichsten Anschläge auf eine UNO-Einrichtung seit zehn Jahren.

Kontrollen auf den Strassen

Die Sicherheitsvorkehrungen in der Hauptstadt wurden nach dem Anschlag verschärft. Soldaten blockierten die Hauptstrasse vom Flughafen in die Innenstadt und kontrollierten Fahrzeuge.

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