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Hitzfeld setzt auf die Karte Erfahrung

Am Donnerstagabend trainierte die Schweizer Nationalmannschaft das einzige Mal vor dem Startspiel in die WM-Qualifikation vom Freitag (20.30 Uhr) gegen Slowenien im Stadion Stozice von Ljubljana.

bert / Quelle: Si / Donnerstag, 6. September 2012 / 20:36 h

Das Training war nur 15 Minuten lang zu besichtigen, dann wollte Nationalcoach Ottmar Hitzfeld mit dem Team allein sein. Ein paar Geheimnisse will er vielleicht noch bewahren, nachdem er sich in personellen Fragen bereits zwei Tage zuvor festgelegt hatte und seither mit offenen Karten spielte. Hitzfeld setzt also erneut auf Johan Djourou, obwohl der Genfer bei Arsenal derzeit nicht zum Einsatz gelangt. «Ich habe entschieden, auf die Erfahrung eines eingespielten Duos zu setzen.» Deshalb spielt wie beim Test in Kroatien Djourou neben Steve von Bergen - und nicht Jonathan Rossini, der bei Sampdoria Genua Stammspieler ist. Nicht zum Einsatz kommen wird Mario Gavranovic. Der FCZ-Stürmer leidet weiterhin an muskulären Problemen im Bereich von Leiste und Oberschenkel und absolvierte auch am Donnerstag in Ljubljana nur ein leichtes Lauftraining. Vorläufig bleibt Gavranovic beim Team. Hitzfeld hofft, dass der Tessiner am Dienstag gegen Albanien wieder einsatzfähig ist.

Hitzfeld fordert reife Leistung

Hitzfeld erwartet gegen einen der Mit-Favoriten eine enge Partie. «Wir müssen darauf gefasst sein, dass wir auf harten Widerstand treffen.» Hitzfeld fordert von seinen Spielern in der zu erwartenden hitzigen Atmosphäre von Ljubljana einen kühlen Kopf. «Wir müssen zeigen, dass wir die richtige Reife haben.» In der letzten Qualifikation hat sich die Schweiz auch mit Roten Karten (Lichtsteiner gegen England, Ziegler in Wales) und Sperren geschadet. Verteidiger Stephan Lichtsteiner warnt davor, es könne in der Offensive so einfach gehen wie zuletzt gegen Deutschland (5:3) und Kroatien (4:2). «In Spielen um Punkte werden die Räume eng gemacht», sagte der Innerschweizer von Juventus Turin. Doch Lichtsteiner glaubt an die Qualitäten der Schweiz. «Vorne sind wir sehr, sehr stark. Im Vergleich zu früher haben wir nicht mehr die grossen Spieler, die mal bei einer Standardsituation den Unterschied ausmachen können. Dafür kommen wir jetzt aus dem Spiel heraus zu mehr Chancen.» In der anstehenden WM-Kampagne dürfen die Trainer schon in der Qualifikation alle Spieler auf die Ersatzbank mitnehmen und für Einwechslungen aus zwölf Akteuren auswählen. Auf der Position des Torhüters hat Hitzfeld trotzdem eine klare Hierarchie: «Marco Wölfli hat bei uns mehrmals gute Leistungen gezeigt, wenn er schnell rein musste.» Yann Sommer bleibt demnach die Nummer 3.

Handanovics Cousin in Sloweniens Tor

Sloweniens Coach Slavisa Stojanovic muss wie erwartet auf seinen Star Samir Handanovic verzichten.



Hitzfeld fordert von seinen Spielern einen kühlen Kopf. (Archivbild) /

Der Torhüter von Inter Mailand wurde vor zwei Wochen am Meniskus operiert. Nun steht sein Cousin Jasmin Handanovic vom slowenischen Meister NK Maribor im Tor. Er ist einer von zwei Spielern im Kader, die noch in der Heimat spielen. Der Rest ist aus halb Europa angereist. Aus Deutschland und Italien, aus England und Polen, aus Holland und Österreich, aus der Ukraine und Griechenland. Zwei Spieler stehen zudem in Japan bzw. Aserbaidschan unter Vertrag. Die grössten Hoffnungen setzen die Fans in Stürmer Tim Matavz. Der 23-Jährige hat beim PSV Eindhoven einen Stammplatz und erzielte jüngst im Europa-League-Playoff drei Tore. Stojanovic hat seit seinem Amtsantritt vor knapp einem Jahr in vier Testspielen je einen Sieg und eine Niederlage sowie zwei Unentschieden erreicht. «Die Resultate spielten bisher keine Rolle. Wir probten einige Dinge. Erst jetzt zählt es.» Gegen die Schweiz sieht er sein Team trotz Heimvorteil nicht in der Favoritenrolle: «Ich habe immer betont, dass die Schweiz eine hochklassige Mannschaft hat mit Spielern bei wichtigen Klubs in grossen Ligen. Einige Spieler sind lange zusammen und wurden gemeinsam Junioren-Weltmeister.»

Slowenien - Schweiz


Stozice, Ljubljana. - Freitag, 20.30 Uhr. - SR Tagliavento (It).

Voraussichtliche Aufstellungen:


Slowenien: Jasmin Handanovic (Maribor); Brecko (1. FC Köln), Suler (Legia Warschau), Cesar (Chievo Verona), Jokic (Chievo Verona); Radosavljevic (Den Haag), Bacinovic (Hellas Verona); Birsa (Genoa), Dedic (Bochum), Kirm (Wisla Krakau); Matavz (PSV Eindhoven). - Abwesend: Samir Handanovic (Inter Mailand/verletzt). Schweiz: Benaglio (Wolfsburg); Lichtsteiner (Juventus Turin), Djourou (Arsenal), Von Bergen (Palermo), Rodriguez (Wolfsburg); Behrami (Napoli), Inler (Napoli); Shaqiri (Bayern München), Xhaka (Borussia Mönchengladbach), Barnetta (Schalke); Derdiyok (Hoffenheim). - Abwesend: Senderos (Fulham) und Gavranovic (Zürich/beide verletzt).

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