li / Quelle: pd / Freitag, 15. November 2013 / 10:43 h
Oliviero Toscani wird am photoFORUM von seinen unvergessenen Werbekampagnen für Benetton und die politische Botschaft dahinter erzählen.
Fotografen - Profis wie auch Amateure - können sich weiterhin über www.photo-schweiz.ch für die photo14 anmelden - soeben wurde die Frist bis Montag, 2. Dezember 2013, verlängert.
18 Jahre lang arbeitete Fotograf Oliviero Toscani als Werbefotograf für das italienische Modelabel Benetton.
Seine verstörenden Werbekampagnen in den 80er- und 90er-Jahren zeigten Magersüchtige, Kinder mit Down-Syndrom oder ölverschmierte Tiere. Das blutige Hemd eines Toten aus dem Bosnienkrieg hat sich über Jahre hinweg fest in das kollektive Gedächtnis gebrannt.
Toscani selber sagt, dass er den Kanal der Werbung brauchte, um auf die Probleme der Welt aufmerksam zu machen.
Egal, was die Leute denken
Dabei ist dem Provokateur egal, was die Leute von ihm denken: «Jeder darf denken, was er will, meinetwegen auch, dass ich ein Stück Dreck bin, das ist mir doch egal. Das hat mit meiner Kunst nichts zu tun.
Oliviero Toscani will mit seinen Fotografien provozieren. /
Ich tue, was ich glaube tun zu müssen.»
Der italienische Starfotograf weiss, was es für guten Geschmack braucht: «Um guten Geschmack zu haben, muss man in der Lage sein zu reduzieren, bis etwas so simpel ist, dass die Leute sagen: Das hätte ich auch gekonnt. Wie in der Werbung gegen Magersucht, da habe ich das Thema auch auf das Simpelste reduziert - ein nacktes, bis auf die Knochen abgemagertes Mädchen, das alles sagt. Diese Kampagne könnte ins Guinnessbuch der Rekorde eingehen: Ich habe gesagt, ich will die maximale Wirkung mit dem geringsten Budget erzielen, und so war es. Das Modelabel ist über Nacht weltberühmt geworden.»
Vielleicht werden wir am photoFORUM auch erfahren, warum sich Oliviero Toscani die Rechte an dem Wort Mafia gesichert hat...
Anmeldefrist verlängert
Die Anmeldefrist für die photo14 ist in vollem Gange und wurde nun bis 2. Dezember 2013 verlängert. Im Bezug auf die Auswahlkriterien schickt die künstlerische Leiterin, Neomi Gamliel, voraus: «Mich interessieren Geschichten und Beobachtungen aus dem Schweizer Alltag, Subkulturen, Haltungen und Meinungen der Jugend und Mittelschicht, weiter grosses Weltgeschehen und insbesondere dessen Einfluss auf die Schweiz aus einem Blickwinkel abseits von ausgetretenen Klischeepfaden; der fotografische Nachwuchs und dessen Bildideen sowie neue Anwendungen und Formen von digitaler Fotografie.»
Interessierte Fotografen - seien es Profis, Amateure oder Studenten - sind eingeladen, sich mit ihrem Portfolio über
www.photo-schweiz.ch für die neunte Edition zu bewerben.
