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Schawinski beschert SRG-Ombudsmann viel ArbeitZürich - Die SRF-Talksendung «Schawinski» vom Montagabend beschert SRG-Ombudsmann Achille Casanova viel Arbeit. Bis am Freitagnachmittag gingen nicht weniger als 65 Beanstandungen ein.awe / Quelle: sda / Freitag, 19. Dezember 2014 / 17:49 h
Die meisten richten sich gegen Moderator Roger Schawinski und die Art und Weise, wie dieser mit seinem Gast, dem Satiriker Andreas Thiel, umgegangen ist.
Aus dem Ruder gelaufen
Das knapp halbstündige Gespräch war bereits nach wenigen Minuten aus dem Ruder gelaufen. Schawinski hatte Thiel wegen eines Artikels in der «Weltwoche» eingeladen, in dem der Satiriker den Koran als einen «Aufruf zur Gewalt, eine Anleitung für Krieg und Unterdrückung» brandmarkte. Zu einer sachlichen Diskussion über Thiels kritischen Artikel kam es allerdings nicht, weil sich Schawinski und sein Gast vom ersten Moment an provozierten und bald auch beleidigten. Die Stimmung war von Beginn weg gehässig und blieb dies bis zum Schluss. Die Sendung führte nicht nur zu zahlreichen Reaktionen in den Medien, sondern bescherte auch SRG-Ombudsmann Achille Casanova viel Arbeit. Er bestätigte einen Bericht der «Schaffhauser Nachrichten» vom Freitag. «Mangelhaft, provozierend, unhöflich» Bis am späten Nachmittag gingen bei der Ombudsstelle 65 Beanstandungen ein, wie Casanova auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. In den allermeisten davon wird Kritik gegenüber Roger Schawinski geäussert. «Die meisten Zuschauer bemängeln vor allem die Art und Weise, wie der Gastgeber Andreas Thiel behandelte», sagte Casanova. «Die Hälfte der Beschwerdeführenden verlangt zudem die Absetzung von Schawinski oder der nach ihm benannten Sendung.» Die Kritiker bezeichneten die Gesprächsführung als «mangelhaft, provozierend, unhöflich, respektlos oder beleidigend». Lediglich fünf Zuschauer sprächen sich zugunsten des Moderators aus.Ein gehässiges Hin- und Her. /
![]() Sie erachteten es als richtig, provozierende Fragen zu stellen. Die Äusserungen von Thiel empfanden sie laut Casanova als «hart an der Grenze von Rassismus und Diskriminierung». Flut an Beschwerden ist selten Als nächstes muss Casanova jede Beanstandung einzeln bestätigen. Danach werde er die Einwendungen für eine Stellungnahme an die SRF-Redaktion weiterleiten. Erst danach wird er sich in einem Bericht dazu äussern, ob eine Beanstandung berechtigt ist oder nicht. Dieser Bericht muss innert 40 Tagen nach dem Eingang vorliegen. In der Geschichte der Ombudsstelle kam es erst einmal zu einer solchen Flut an Beanstandungen. 110 Beschwerden gingen im April 2014 ein. Damals ging es um die Berichterstattung der «Rundschau» über den Kampfjet Gripen. Normalerweise habe er für eine einzelne Sendung nicht mehr als zwei bis drei Beschwerden zu behandeln, sagte Casanova.
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