Derzeit gibt es noch mehr als 30 verschiedene Typen von Ladegeräten. Dies sei umständlich für die Verbraucher und habe mehrere tausend Tonnen Elektroabfall jedes Jahr zur Folge, erklärte Industriekommissar Günter Verheugen in Brüssel.
In Zukunft sollen die Akkus von Handys, mit denen Daten übertragen werden können, mit dem gleichen Micro-USB-Stecker aufgeladen werden können. Die EU will dazu neue Normen zur sicheren Nutzung der Ladegeräte entwickeln.
Einfache Handys, die nur zum Telefonieren benutzt werden können, müssten allerdings weiter mit den derzeit gebräuchlichen Geräten aufgeladen werden. Doch da künftig fast nur noch Handys mit der Funktion zur Datenübertragung auf den Markt kämen, würden 90 Prozent der Telefone von dem neuen Standard erfasst, sagte Verheugen.
Keine Umrüstung von alten Handys
Trotz Wirtschaftskrise wird in diesem Jahr mit dem Verkauf von 175 bis 185 Millionen Geräten gerechnet.
Das Sammelsurium verschiedener Ladegeräte für Handys soll in Europa bald ein Ende haben. /
Innerhalb von etwa drei Jahren könnten deshalb die Konsumenten grösstenteils auf neue Telefone umgestiegen sein, sagte Verheugen. Alte Handys sollen nicht umgerüstet werden.
Die Branche hatte sich lange Zeit gegen die Harmonisierung gesträubt mit dem Argument, dies sei technisch schwierig. Vor wenigen Monaten teilten die führenden Handy-Hersteller und Mobilfunkanbieter dann mit, an dem neuen Standard zu arbeiten.
Zehn Unternehmen - neben Nokia und Sony Ericsson jetzt unter anderem auch Motorola, Apple und LG - unterzeichneten nun eine entsprechende Absichtserklärung. Sie decken 90 Prozent des Marktes ab. Verheugen rechnet damit, dass sich auch der Rest der Hersteller bald anschliesst.
