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Gewalt in Bangkok eskaliert

Bangkok - Die Gewalt in der thailändischen Hauptstadt Bangkok ist am Abend eskaliert. Bei Zusammenstössen zwischen den Rothemden und scharf schiessenden Sicherheitskräften wurden ein Demonstrant getötet und acht weitere verletzt, darunter auch ein prominenter General.

bert / Quelle: sda / Donnerstag, 13. Mai 2010 / 08:32 h

Ein Demonstrant sei von einer Kugel am Kopf getroffen und offenbar getötet worden, berichtete ein Kameramann der Nachrichtenagentur AFP. Die Polizei bestätigte später den Tod eines Demonstranten. Der zu den oppositionellen Rothemden übergelaufene General Kattiya Sawasdipol wurde an der Schläfe getroffen und musste operiert werden, wie ein Sprecher der Rettungsdienste sagte. Wer für die Schüsse verantwortlich war, blieb zunächst unklar. Der 58-jährige Kattiya hatte in den vergangenen Wochen die Rothemden in ihrem erbitterten Protest gegen die Regierung bestärkt.

Armee riegelt Protestcamp ab

Nach den gescheiterten Bemühungen um einen Kompromiss mit den Regierungsgegnern hatte die Armee am Morgen angekündigt, die Eingänge der Demonstrationszone mit gepanzerten Truppentransportern abzuriegeln. Die Demonstranten könnten das Gebiet zwar verlassen, aber nicht mehr betreten, sagte ein Armeesprecher.



Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva zog sein Angebot an die Demonstranten zurück, für den Herbst eine vorgezogene Neuwahl anzusetzen. / Foto: blogspot.com

Die Soldaten dürften für Warnschüsse und zur Selbstverteidigung gegen «bewaffnete Terroristen» auch scharfe Munition einsetzen. Erklärtes Ziel der Sicherheitskräfte war es, die oppositionellen Rothemden in ihrem Protestcamp zu isolieren und sie daran zu hindern, sich mit Nachschub zu versorgen. Am Abend waren dann in dem besetzten Geschäftsviertel Schüsse und zwei schwere Explosionen zu hören.

Versorgung nicht gekappt

Zunächst hatte die Regierung angekündigt, in dem seit Wochen von tausenden Rothemden besetzten Viertel die Strom- und Wasserversorgung abzustellen. Da die Massnahme auch Hotels, ausländische Botschaften, Spitäler und Schulen betroffen hätte, verzichtete die Regierung jedoch darauf. Ein Einschreiten der thailändischen Sicherheitskräfte im Protestcamp wäre eine heikle Mission, da sich dort auch Frauen und Kinder aufhalten. Am 10. April waren bei einem Versuch der Sicherheitskräfte, die Rothemden auseinander zu treiben, 25 Menschen ums Leben gekommen und hunderte weitere verletzt worden.

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