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AC/DC brachten das Stade de Suisse zum KochenBern - Am Dienstagabend (08.06.) beglückte AC/DC in Bern rund 42'000 Fans mit einem Hardrock-Hochamt, einem infantilen Pandämonium aus Schuluniformen, Angus Youngs Allerwertestem und dem vertrauten Sing-Along durch über 30 Jahre Bandgeschichte und actionTV war dabei.li / Quelle: news.ch mit Agenturen / Donnerstag, 10. Juni 2010 / 10:33 h
Die aktuelle Tour ist zwar nach dem jüngsten Album «Black Ice» benannt. Pflichtschuldig flossen auch einige neuere Tracks in die Setlist ein.
Aber es sind noch immer die alten Hits, schlichte Signale wie «T.N.T», welche die Menge hüpfen, Fäuste sich recken und Gesichter in Verzückung entgleisen lassen.
Zahllose Luftgitarren begleiten Youngs manische Soli, aus vielen tausend Kehlen steigt der Gruss «For Those About to Rock» in den Berner Nachthimmel.
Harte Klassiker Klassikern wie «Shot Down in Flames» und «Highway To Hell» aus dem Jahr 1979 konnten weder die Jahre noch alberne Musikmoden etwas anhaben. Auch «Shoot to Thrill» und «T.N.T.» sind nicht altersmilde geworden. Neben solch bösartigen Hymnen nimmt sich mancher Gangsta-Rap geradezu niedlich aus. Wie ihre Songs sind inzwischen auch die Herren von AC/DC in die Jahre gekommen - Sänger Brian «Die Kreissäge» Johnson und Bassist Cliff Williams haben die 60 schon überschritten.actionTV-Reporterin Ariane Schönbächler im brodelnden Hexenkessel. /
![]() «Super, sackstark, genial ...» /
![]() Aber wenn der «Rock 'n' Roll Train» im Stadion einfährt, ist davon - unglaublich, aber wahr - nichts zu spüren. Mit Kraft peitschen Bassist Williams, Schlagzeuger Phil Rudd und Rhythmus-Gitarrist Malcolm Young den fiesen Takt voran. Johnson, wie üblich im ärmellosen Shirt, überspielt als Rampensau seine gesanglichen Schwächen. Dämon und Derwisch Epizentrum und personifizierter Höhepunkt der Show ist Leadgitarrist Angus Young: Ein alternder Derwisch im Duckstep, der noch als 55-Jähriger wie besessen über die Bühne hetzt, mit seiner Gibson ringt und - so will es nun mal die Tradition - die Hose der Schuluniform fallen lässt. Aber nicht nur dieser längst zur Pose erstarrte Auftritt machen den Australier unvergesslich, sondern seine Musik. Sein fast schmerzhaft harter Anschlag, die taumelnden Läufe und die tragenden, wunderbar bluesigen Soli sind zugleich mitreissender Hardrock und Kniefall vor B.B.King und Chuck Berry. Wenn Angus zum epischen Ego-Trip in «Let There Be Rock» entschwebt, weiss man wieder, warum Stromgitarren-Musik nie aus der Mode gekommen ist. Ganz am Ende ist es weder die Musik noch die Pose, sondern die schiere Sturheit dieser Band, die seit 1975 keine Konzessionen an die Mode gemacht hat. AC/DC ist ein Fels in der Brandung.
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