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St. Ursen-Brandstifter suchte AufmerksamkeitSolothurn - Ein 62-jähriger Schweizer muss sich seit Dienstagmorgen vor dem Amtsgericht Solothurn-Lebern wegen des Brandanschlags auf die St. Ursen-Kathedrale von Anfang Januar verantworten. Der Geständige ist auch wegen zuvor begangener Straftaten angeklagt.nat / Quelle: sda / Dienstag, 27. September 2011 / 09:36 h
Rund 20 Liter Benzin hatte der Mann am 4. Januar in der Solothurner Kathedrale über den Altar und den darunter liegenden Teppich geschüttet. Das dabei entstandene Gemisch aus Luft und Benzin zündete er mit einer Kerze an. Verletzt wurde bei dem Feuer niemand.
Es entstand aber ein Sachschaden von 3,5 Millionen Franken. Die 1773 erbaute St. Ursen-Kathedrale wird derzeit renoviert und bleibt daher bis Herbst 2012 geschlossen. Das Gotteshaus liegt in der Altstadt und ist das imposante Wahrzeichen Solothurns.
Der Beschuldigte hatte in der Kathedrale auf die Polizei gewartet. Er gestand die Tat und sitzt seither in Untersuchungshaft. Ein psychiatrisches Gutachten attestiert dem Mann gemäss Solothurner Staatsanwaltschaft eine schwer verminderte Schuldfähigkeit.
Der 62-jährige Brandstifter muss sich vor Gericht verantworten. / Foto: Felix Brodmann newspictures.ch
Aufmerksamkeit gesucht Fachmännisch und kenntnisreich versuchte der 62-jährige Angeklagte am Dienstag die Brandstiftung vom 4. Januar 2011 zu erläutern. Letztlich wirkten seine Aussagen weitgehend wirr und kaum nachvollziehbar. Er habe die «Bevölkerung aufrütteln und Aufsehen erzielen» wollen, sagte der Geständige wiederholt. Die Brandstiftung mit rund zwanzig Litern Benzin bezeichnete er als «massgeschneidert». Ein grosser Teil des beim Altar ausgeleerten Benzins sei jedoch vorzeitig verdunstet. «Ich wollte einen massiven Schaden anrichten», betonte er. Auf die Frage des Amtsgerichtsvorstehers, ob er die Brandstiftung erneut machen würde, gab der Angeklagte zu Protokoll: «Solche Kunst macht man nur einmal.» Er sei jedoch nach wie vor überzeugt, «dass jemand deutlich werden muss». Den Brandanschlag bezeichnete er als «künstlerische Aktivität, um das Volk auf Missstände aufmerksam zu machen». Der Anschlag sei bewusst wegen der bevorstehenden Weihe des Bischofs des Bistums Basel erfolgt. Er könne nichts bereuen, dass er gemacht habe.
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