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HTC One V im Test

HTC hat zu Beginn des Jahres auf dem Mobile World Congress unter dem Namen HTC One seine aktuelle Handy-Generation vorgestellt. Ein Mitglied der neuen Modell-Reihe ist das HTC One V, ein Einsteiger-Smartphone, das sowohl mit der Beats-Audio-Technologie als auch Android 4.0 Ice Cream Sandwich ausgestattet ist. Mit seinem 3,7-Zoll-Display ist das Gerät eines der kleineren Vertreter auf dem Markt.

Rita Deutschbein / Quelle: teltarif.ch / Dienstag, 24. April 2012 / 13:58 h

Wir haben uns das HTC One V, das zu Preisen ab ungefähr 300 Franken in verschiedenen Online-Shops erhältlich ist, einmal näher angesehen. Welche Leistung das kleine Smartphone bietet und wie es sich im Alltag schlägt, erfahren Sie im Folgenden.

Verarbeitung und Design

Bereits auf den ersten Blick werden HTC-Fans in Sachen Design starke Parallelen zum 2010 erschienenen HTC Legend finden. Statt einer geraden Form hat das HTC One V an der untersten Seite einen Knick. Ob dieser gefällt, ist reine Geschmackssache - allerdings stellt er sich im Handling und der Ergonomie des Gerätes als sehr praktisch heraus, da das Smartphone fühlbar sicherer in der Hand liegt als Geräte traditioneller Bauart. Mit Massen von 120,3 mal 59,7 mal 9,24 Millimeter und einem Gewicht von 115 Gramm ist das HTC One V angenehm kompakt. Jedoch hat der Gehäuse-Knick beim Transport einen entscheidenden Nachteil: Während sich ein flaches Smartphone - wie beispielsweise das ähnlich grosse iPhone 4 - gut in der Hosentasche verstauen lässt, beult der Knick beim HTC One V die Tasche auffällig aus. HTCs Einstiegs-Smartphone ist aus einem Unibody-Gehäuse aus Aluminium gefertigt. Dieses fühlt sich nicht nur sehr wertig an, es ist in dieser Preis- und Gerätekategorie auch nicht überall zu finden. Einzig der Übergang vom Touchscreen zum Gehäuse ist etwas scharfkantig. Der Abdeckung auf der Rückseite des Knicks lässt sich entfernen, um die SIM-Karte und eine microSD-Speicherkarte einzusetzen. Ebenso wurde hier der Lautsprecher untergebracht. Grosser Nachteil des Unibody-Gehäuses: Der 1500-mAh-Akku ist fest verbaut und lässt sich nicht wechseln, hält aber bei durchschnittlicher Nutzung gut zwei Tage durch. Neben der Öffnung für den Karten-Einschub bringt das HTC One V einen seitlich angebrachten microUSB-Anschluss sowie eine Lautstärke-Wippe mit, verfügt über eine Kopfhörer-Buchse und einen Power-Knopf und besitzt eine rückseitig angebrachte 5-Megapixel-Kamera mit Autofokus, intelligentem LED-Blitz und BSI-Sensor (für bessere Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen, wie HTC verspricht).

Prozessor mit Schwächen bei rechenintensiven Anwendungen

Das HTC One V wird von einem 1-GHz-Snapdragon-Prozessor und 512 MB Arbeitsspeicher angetrieben, die Bedienung erfolgt - wie für Ice Cream Sandwich typisch - ausschliesslich über Softtouch-Buttons. Von dem 4 GB grossen Speicher stehen dem Nutzer nur knapp ein Gigabyte zur Verfügung, wobei sich die Kapazität aber um weitere 32 GB erweitern lässt. Als Betriebssystem bringt das Gerät Android 4.0.3 Ice Cream Sandwich mit, auf das HTC seine Sense-Oberfläche in der Version 4.0 gelegt hat. Das System des HTC One V läuft flüssig und Standard-Programme starten ohne Verzögerungen. Auch einfache Spiele meistert der Prozessor problemlos. Bei rechenintensiven Anwendungen und grafisch anspruchsvollen Spielen muss der Nutzer jedoch gelegentliche Ladezeiten und Ruckler hinnehmen. Für den Zugang zum Internet verfügt das Smartphone über ein WLAN-n-Modul sowie GPRS/EDGE (850/900/1800/1900 MHz) bzw. UMTS/HSPA (850/900/2100 MHz). Trotz des kleineren, 800 mal 480 Pixel auflösenden Displays lassen sich Webseiten auch ohne ständiges Zoomen gut anzeigen. Zudem werden Darstellungen und Texte gestochen scharf wiedergegeben. Das Display lässt sich auch aus spitzen Blickwinkeln noch gut ablesen, zeigt Farben natürlich und klar an und reagiert zügig auf alle Eingaben.



Das HTC One V punktet durch Verarbeitung, neue Oberfläche und Kamera. /

Android 4.0, nüchterne Sense-Oberfläche und Beats Audio

Das HTC One V wird bereits mit Googles Android 4.0 ausgeliefert. Dabei hat der Hersteller die Neuerungen des Systems gelungen mit seiner Sense-Oberfläche kombiniert, die sich nun weitaus aufgeräumter präsentiert. Das Multitasking wurde verbessert und kürzlich genutzte Apps können nun per Fingerwisch aus der Liste der zuletzt aufgerufenen Programme gelöscht werden. Ebenso lassen sich individuelle Ordnerbündel auf dem Startbildschirm anlegen - hierzu zieht der Nutzer per Drag-and-Drop ein App-Icon auf ein anderes. Allerdings hat HTC auch einige Android-4.0-Funktionen wie beispielsweise die Entsperrung per Gesichtserkennung (mangels Frontkamera) eingespart. Neben Android Ice Cream Sandwich kann das HTC One V auch mit der Beats-Audio-Technik punkten. Der Klang wirkt sowohl über den Lautsprecher als auch über Kopfhörer ausgeglichen und hat klar erkennbare Höhen und Tiefen. Schade ist nur, dass keine entsprechenden Kopfhörer wie beispielsweise beim HTC Sensation XE beigelegt wurden - im Lieferumfang findet sich lediglich eine einfache Variante. Ebenso gut wie der Klang bei Musik und Videos ist die Sprachqualität bei der Telefonie. Im Test konnten wir weder störendes Rauschen noch Aussetzer feststellen. Der Gesprächspartner ist klar und ausreichend laut zu verstehen und auch die eigene Stimme kommt beim Gegenüber natürlich an. Dank spezieller Oberfläche im Carmodus lassen sich wichtige Funktionen wie das Telefon, Navigation und Internet-Radio auch während der Autofahrt schnell erreichen.

Kamera-App mit nützlichen Zusatz-Funktionen

An der eingebauten 5-Megapixel-Kamera hat HTC im Vergleich zu älteren Modellen einige Verbesserungen vorgenommen. Eine grössere Blende und ein 28-Millimeter-Objektiv sorgen auch bei schlechten Lichtverhältnissen für eine gute Bild-Qualität. Zudem können Nutzer während der HD-Video-Aufnahme oder Wiedergabe einzelne Szenen via Fingertipp als Foto speichern. Als praktisch erwies sich auch die Serienbild-Funktion: Durch einen längeren Druck auf den Auslöser macht die Kamera in einer Sekunde bis zu fünf Bilder und wählt abschliessend die beste Aufnahme aus. Zudem bietet HTC in der Kamera-App auch eine Reihe von Filtern an. Die mit dem HTC One V gemachten Fotos wirken natürlich und sind detailreich. Auch die aufgenommene HD-Videos (720p) haben eine gute Qualität, wenn die Kamera bei schlechten Lichtverhältnissen auch manchmal etwas träge reagiert.

Fazit: Solides Einsteiger-Smartphone mit Knick

Mit dem One V ist HTC ein solides Einsteiger-Gerät mit Android 4.0 und Beats Audio gelungen. Das anfangs etwas gewöhnungsbedürftige Knick-Design stellte sich im alltäglichen Handling als sehr praktisch heraus. Leider kann aufgrund des Unibody-Gehäuses der Akku nicht gewechselt werden, was durch eine Laufzeit von gut zwei Tagen jedoch recht gut kompensiert wird. Ebenfalls schade ist der Verzicht einer Frontkamera. Die Sense-Oberfläche wurde vom Hersteller aufgeräumt und wirkt nun nüchterner als vorher - neue Android-4.0-Funktion wurden nahtlos integriert. Zudem bringt die Beats-Audio-Technik und die überarbeitete Kamera deutlich bessere Ton- und Bild-Ergebnisse als frühere Geräte. Lediglich der Prozessor könnte etwas leistungsfähiger sein, ist für diese Gerätekategorie aber durchaus ausreichend. Dank hervorragendem Gehäuse, gutem Display, Beats Audio und der überarbeiteten Kamera ist das das HTC One V eine gute Wahl für Smartphone-Einsteiger.

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