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LG Optimus 4X HD im Test: Hübsche Optik und Quad-Core-CPU

Mit dem Optimus 4X HD will auch LG im Konzert der High-End-Smartphones mitspielen, die auf satte Leistung durch Prozessoren mit vier Rechenkernen setzen, wie beispielsweise das HTC One X oder das Samsung Galaxy S3.

Steffen Herget / Quelle: teltarif.ch / Montag, 20. August 2012 / 15:56 h

Dabei setzt LG auf die bewährte Plattform Nvidia Tegra 3, die neben den vier 1,5 GHz schnellen Kernen noch einen stromsparenden, langsameren Kern mitbringt, der die Akku-Laufzeit bei Standard-Anwendungen durch Abschalten der restlichen Recheneinheiten verringern soll. Ob das klappt und was das LG Optimus 4X HD sonst noch so drauf hat, haben wir im Test näher untersucht. Wie gewöhnlich widmen wir uns zunächst der Optik unseres ganz in weiss daher kommenden Testgerätes (eine schwarze Version ist ebenfalls erhältlich). Das Gehäuse besteht aus Kunststoff, die rückwärtige Abdeckung wurde mit einer dezenten Textur überzogen. Rund um das Handy verläuft ein doppelter Rahmen aus dünnen, verchromten Zierleisten, zwischen denen sich die recht gut bedienbaren Schalter für Power und Lautstärke befinden. Weitere Schnittstellen sind eine 3,5-Millimeter-Klinken­buchse sowie ein Micro-USB-Port unten. Die Haupt-Kamera inklusive LED-Leuchte befindet sich hinten, an der Vorderseite fanden die Designer noch Platz für eine weitere Linse. Mit 141 Gramm Gewicht und weniger als 9 Millimeter dünnem Gehäuse ist das LG Optimus 4X HD schlank und recht leicht geraten, zumindest für ein Smartphone mit 4,7 Zoll grossem Display.

Schnelle Hardware und praktische Software

Apropos Display: Das löst 1 280 mal 720 Pixel auf und hat vor allen Dingen eine sehr starke Helligkeit zu bieten. Die Blickwinkelstabilität ist durchschnittlich, die Farben verzerren zwar nur ganz leicht, dafür aber schon bei einem Winkel von etwa 45 Grad. Die Bedienung mit den Fingern klappt einwandfrei, einzig die Tatsache, dass die Android-Schaltflächen unterhalb des Displays in heller Umgebung sehr schlecht zu erkennen sind, stört gelegentlich. Bei der Leistung des Prozessors ging LG auf Nummer sicher, der Tegra 3 im Optimus 4X HD bringt jederzeit genügend Power mit, um die ihm gestellten Aufgaben zu bewältigen. Der interne Speicherplatz beträgt 16 GB, davon stehen dem Nutzer etwa 12,5 GB zur Verfügung, mehr gibt's per Micro-SD-Karte. Bei der Software setzt LG auf Android 4.0 Ice Cream Sandwich, es soll wohl auch ein Update auf das aktuelle 4.1 Jelly Bean geben - wann, steht allerdings noch nicht fest. In diesen Dingen hatte sich LG in der Vergangenheit bereits mehrfach nicht mit Ruhm bekleckert und Updates angekündigt, aber nicht geliefert. Über Android liegt die eigen entwickelte Oberfläche namens Optimus UI 3.0. Diese will in der Optik nicht so ganz zu dem edlen Gerät passen, die grafische Gestaltung wirkt sehr nüchtern und wenig elegant. Dafür hat die Optimus UI 3.0 allerdings einige praktische Features zu bieten. So lassen sich sowohl die Shortcuts auf dem Startbildschirm, als auch die Bedienelemente in der Notification Bar von Android individuell konfigurieren und auf die Bedürfnisse des Nutzers anpassen - das sorgt für grosse Erleichterung im Alltag, da oft benötigte Funktionen schnell zu erreichen sind.



4,7 Zoll grosses Display mit starker Helligkeit. /

Bei der Video-Wiedergabe hat LG eine Zoom-Funktion spendiert, um mit der bekannten Zwei-Finger-Geste den Inhalt beim Abspielen vergrössern zu können. Widgets und Ordner auf den Android-Homescreens lassen sich in der Grösse verändern, um die Oberfläche nach eigenem Gusto einrichten zu können. So sehr die Optik der Oberfläche des LG Optimus 4X HD eine Geschmackssache ist, so praktisch sind auf der anderen Seite die Android-Erweiterungen der Optimus UI 3.0.

NFC und ordentliche Kamera

Die Haupt-Kamera des LG Optimus 4X HD hat eine maximale Auflösung von 8 Megapixel und eine LED-Leuchte für den Einsatz in düsteren Momenten. Videos können in Full-HD mit 1080p aufgezeichnet werden. Die Auslöse­geschwindigkeit der Kamera ist angenehm flott, die Bilder sehen in Sachen Farben und Kontraste vor allem bei guten Lichtverhältnissen ansprechend aus. Über die Funktion TimeCatch in der Kamera-App lassen sich fünf Bilder gleichzeitig aufnehmen, das Handy schlägt dann das beste vor, der Nutzer kann die Auswahl aber ändern. TimeCatch ist praktisch, leicht zu bedienen und vor allem bei bewegten Objekten nützlich, um etwa Portrait­aufnahmen mit geschlossenen Augen zu vermeiden. Die Frontkamera für Videotelefonie hat eine Auflösung von 2 Megapixel und bietet wie erwartet eine durchschnittliche Leistung, reicht aber für Video-Telefonie völlig aus. Bei der weiteren Ausstattung hat das LG Optimus 4X HD unter anderem einen NFC-Chip zu bieten - damit sind die Käufer für alle Schandtaten gerüstet, wenn sich die Nahfunk-Technologie, die nach dem Willen der Hersteller unter anderem das Mobile Payment revolutionieren soll, dann irgendwann einmal im grossen Stil durchsetzen sollte. LG legt der Verpackung des Handys noch zwei NFC-Tags als Aufkleber bei, die für das Auto sowie den Arbeitsplatz im Büro gedacht sind - ein kurzes Auflegen das Optimus 4X HD, schon schaltet das Smartphone in den gewünschten Modus.

Beim Akku lässt LG sich nicht lumpen

Ein Wort noch zum Akku des Optimus 4X HD: LG hat dem neuen Android-Flaggschiff einen Energie­spender mit einer Kapazität von 2 150 mAh spendiert, das ist etwas mehr, als etwa das Galaxy S3 (2 100 mAh) oder das HTC One X (1 800 mAh) zu bieten haben. Die Laufzeit fällt dann auch ganz ordentlich aus, bei durchschnittlicher Nutzung hält das Handy deutlich länger als einen ganzen Tag, sogar zwei Tage sind bei nicht ganz so reger Nutzung möglich - das ist für ein Smartphone mit dieser Leistung durchaus ordentlich. Die Standby-Zeit mit nur sporadischer Nutzung beträgt etwa fünf Tage.

Fazit: Schnell und schick

Das LG Optimus 4X HD war zwar nicht das erste Quad-Core-Smartphone in Deutschland, reiht sich aber nahtlos in die Phalanx der Hochleistungs-Handys ein. Die Käufer bekommen Leistung satt, ein schick gestaltetes und ordentlich verarbeitetes Gehäuse und einen guten Akku. Auch die Kamera kann sich sehen lassen. Nicht jedem Interessenten gefallen dürfte die LG-spezifische Oberfläche, die Android übergestülpt wurde und nicht so recht zur edlen Optik des Gehäuses passen will, aber einige praktische Funktionen mitbringt. Mit dem im Vergleich zur direkten Konkurrenz günstigeren Preis sollte das LG Optimus 4X HD für denjenigen, der ein High-End-Smartphone mit Android sucht, mindestens einen Blick wert sein.

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