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Iran soll falsche Nachrichtenseite zur Spionage haben

Washington - Iranische Spione haben offenbar seit drei Jahren mit Hilfe einer gefälschten Nachrichten-Website Militärexperten in Israel und den USA ausgeforscht. Im Zentrum der Enthüllungen steht die Website NewsOnAir.org. Rund 2000 Personen sollen Opfer der Spionage sein.

awe / Quelle: sda / Freitag, 30. Mai 2014 / 08:32 h

Nach einem Bericht des auf Internetsicherheit spezialisierten Unternehmens iSight Partners sind rund 2000 Militärvertreter, Abgeordnete und deren Mitarbeiter, Journalisten, Diplomaten sowie Dienstleister der US-Streitkräfte betroffen. Demnach gab NewsOnAir.org vor, mit Hilfe von Dutzenden angeblichen Journalisten seriöse Nachrichten zu verbreiten. Diese traten im Rahmen ihrer «Recherchen» über Facebook, Twitter und andere soziale Netzwerke in Kontakt mit ihren Opfern, um - auch mit Hilfe gestohlener Passwörter - an sensible Informationen zu kommen.

Ihre Website fütterten sie laut dem iSight-Bericht mit echten Nachrichten unter anderem von BBC, Reuters und AP, in einigen Fällen übernahmen sie sogar die Namen von Nachrichtenjournalisten, die etwa für den Fernsehkanal Fox News arbeiten.

Spuren in den Iran, Urheber unbekannt

Dem Bericht zufolge führen alle Spuren in den Iran. Unklar sei allerdings noch, wer genau dahinter stehe.



Die Betreiber der Webpage versuchten an sensible Informationen zu kommen. (Symbolbild) /

Die Spionagemethode ist nach Einschätzung von iSight technisch nicht besonders hochentwickelt. Dieser Mangel werde jedoch durch «Dreistigkeit, Kreativität und Geduld» wettgemacht.

Für die Cyberspione von Interesse waren demnach vor allem Experten, die mit der Nichtverbreitung von Atomwaffen und möglichen Sanktionen gegen den Iran befasst waren. Dass die Drahtzieher das komplexe Netzwerk so lange nutzten, spräche zumindest dafür, dass es einigen Erfolg gehabt habe.

Die Sprecherin des US-Aussenministeriums, Jen Psaki, sagte dazu, die Methode, mit Hilfe falscher Identitäten Informationen zu erschleichen, sei altbekannt. «Wir wissen, dass Cyperpiraten im Iran und anderswo oftmals die sozialen Netzwerke nutzen, um an sensible Informationen heranzukommen oder in Kontakt mit für sie wichtige Vertreter aus Regierung und Unternehmen zu treten», sagte Psaki.


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