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Jungfrau-Drama: Fassungslose AngehörigeDie Angehörigen der beim Bergunglück an der Jungfrau verstorbenen Rekruten reagieren fassungslos auf den Freispruch für die beiden Bergführer. Viele verliessen den Gerichtssaal nach der Urteilsverkündung unter Tränen. Der militärische Ankläger muss den Weiterzug des Urteils unabhängig von der Gefühlslage der Angehörigen prüfen.fkl / Quelle: sda / Samstag, 21. November 2009 / 11:49 h
«Ich akzeptiere, dass es in den Bergen ein Restrisiko gibt. Aber es darf nicht sein, dass in diesem Fall die Bergführer unschuldig sind», sagte Urs Zurbriggen der Nachrichtenagentur SDA. Er verlor im Juli 2007 seinen Bruder. Das Urteil sei gegen jeden gesunden Menschenverstand und für ihn schwer nachvollziehbar.
Der Freispruch gebe allen Bergführern am Berg einen Freipass für den Umgang mit Gefahren. Offenbar könnten sie sich aus der Verantwortung stehlen, sagte Zurbriggen. Das Urteil entspreche nicht seinem Empfinden für Gerechtigkeit.
Die grösste Enttäuschung für ihn sei, dass sich die Bergführer in den zwei Jahren seit dem Unfall nie bei seiner Familie gemeldet und entschuldigt hätten.
Die Jungfrau wo das Bergunglück geschah. / Foto: EQ Images
«Meinen Sohn kann mir kein Urteil zurückgeben» «Meinen Sohn kann mir kein Urteil zurückgeben, egal wie es ausfällt», sagte Philippe Baillifard, Vater eines verunglückten Rekruten zum Freispruch. Der Prozess habe ihm die Möglichkeit gegeben, einen Einblick in die Expertengutachten zu bekommen. Die Bergführer hätten vor der Urteilsverkündung den Angehörigen immerhin ihr Bedauern ausgedrückt.Ankläger prüft Weiterzug Der Ankläger Maurus Eckert hatte für die beiden Bergführer bedingte Freiheitsstrafen von je neun Monaten gefordert. Er zeigte sich vom Urteil «enttäuscht». Eckert hat nun eine Woche Zeit zu entscheiden, ob er das Urteil weiterziehen will. Dabei dürften die Gefühle der Angehörigen keine Rolle spielen, sagte er. Er werde nach rein juristischen Kriterien entscheiden.
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