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Der Daheim-Computer Vol. 1

«The One to Rule them All»: Digitale Konvergenz... auf dem Handy ist sie spätestens seit dem I-Phone angekommen. Im Wohnzimmer lässt es immer noch auf sich warten, das Versprechen, die ganze digitale Welt in einem Gerät vereint zu bekommen. Unser Autor Patrik Etschmayer hat sich in den digitalen Dschungel begeben und versucht, so viel Unterhaltung wie möglich aus einem Computer raus ins Wohnzimmer zu kriegen.

Patrik Etschmayer / Quelle: news.ch / Mittwoch, 3. März 2010 / 17:01 h

«The one to rule them all»... Das Gespenst des Home-Entertainment-Computers geht schon seit Jahren durch Medien und ganze Internet-Foren befassen sich mit nichts Anderem als dem Ziel, dieses perfekte Unterhaltungsgerät für daheim zu bauen. Die Idee dahinter ist ja auch verführerisch: Fast jede Form der Unterhaltung wird heute Digital bereit gestellt. Was vor 30 Jahren mit der CD und Videospielen begann umfasst nun alles vorstellbare: Vom Social-Network zum Multiplayer-Online-Game, vom Internetradio zum Heimkino in 3D, vom Heimvideo bis zur Heimtrainer: Alles ist digital, basierend auf Datenströmen und Speichern, die eigentlich universell verwendbar sind. Technisch gesehen sollte es daher möglich sein, alles an einem Ort zusammen zu fassen. Dies macht vor allem auch Sinn, weil moderne Grossbild-Fernseher und Projektoren mit Computersignalen kein Problem haben. Und seit sogar gewisse Handys Videos in High Definition Qualität (1280x720 Pixel und mehr) aufnehmen können, von Videokameras ganz zu schweigen, bietet sich dieser Ort ganz selbstverständlich als Knotenpunkt des Home-Entertainment an. Und dann gibt es natürlich noch die traditionellen Formen der Unterhaltung, wie das gute, alte Fernsehen, Radio und Datenträger mit Musik und Video drauf.

Die Musik ist voraus

Doch auch diese Medien, die vermutlich zum Teil die letzten ihrer Art sein werden, haben seit ihren Anfängen Riesenschritte gemacht. Ältere Semester können sich noch an Videokasetten erinnern und, wenn man mal wieder so eine Kassette abspielt, verblüfft feststellen, wie grauenhaft schlecht damals Bild und Ton noch waren. Seither kam die DVD und nun haben wir BluRay-Dics, die, wenn ihr Inhalt gut aufbereitet wurde, unglaublich klare Bilder und eine Tonqualität bieten, die jener in einem Kino gleichkommen kann. Zumindest, wenn die Anlage zu Hause auf diesem Niveau spielen kann. Wie üblich ist die Musik-Seite aber schon wieder einen Schritt voraus, denn dort gibt es die höchste Qualität praktisch NUR im Download zu haben: Die Technik der CD's ist schon über 30 Jahre alt und es ist ja eigentlich tragisch, dass der Ton einer DVD jener eines reinen Musik-Datenträgers weit überlegen ist. Doch es geht noch besser und wer Musik-Downloads mit hoch komprimierten MP3's gleich setzt, die auf einer guten Anlage jämmerlich tönen, hat noch nie HD-Downloads gehört, die für Musik dasselbe sind wie HD für Filme und Fernsehen. Womit wir beim Fernsehen sind. Fernsehen via PC ist nicht nur möglich sondern ist auch mit gewissen Möglichkeiten verbunden, die diese Sache durchaus erstrebenswert machen. Die Programme zu den Fernsehkarten erlauben es einem, den PC zum Videorecorder umzufunktionieren und in einem Netzwerk ist es möglich, wenn es in einem Haus mehrere PC's und Netzwerkfähige Geräte gibt, die gespeicherten Sendungen auf diesen allen abzurufen. Das gilt natürlich für runter geladene Videofiles, egal wo diese her kommen... zum Beispiel auch von Videoportalen wie YouTube. Dort kann gibt es ja auch schon HD-Inhalte, die auch auf einem grossen Bildschirm durchaus geniessbar sind. Und wer unterdessen was auf sich hält, konsumiert nicht nur solche Inhalte, man produziert sie auch selbst. Wobei Handy-Uploads der Bodensatz sind. Wer wirklich glänzen will, muss auf You-Tube und andern Videoplattformen HD-Files mit tollem Schnitt und coolem Sound hoch laden.



Ein hübscher PC, der auch im Wohnzimmer nicht unangenehm auffält: Antec Gehäuse NSK-2400 /

Und was eignet sich dafür besser, als ein leistungsfähiger PC mit einem üppig grossen Bildschirm dran?

PC als Kommunikationszentrum

Auch die Kommunikation muss nicht zu kurz kommen. Fast jede Chat-Plattform bietet Video-Telefonie an, gratis und in zum Teil toller Qualität. Ein Videochat mit Freunden, Verwandten oder der Fernbeziehung vor dem Fernseher ist allemal besser als ein antikes Telefongespräch. Auch der Rest des Soziallebens kann, wenn man zu Hause ist, auf dem Fernseher stattfinden wobei der Vorteil vor allem jener ist, dass alles so viel grösser wie auf dem Handy ist. Vor allem bei Bildern und Videos mitunter ganz angenehm, tatsächlich zu sehen und nicht nur zu ahnen, was da drauf ist. Und ja... dann gibt es ja noch Schallplatten... Oh, einige können sich nicht daran erinnern. Gross, rund, schwarz und sie gingen irgendwann kaputt. Doch in manchen Haushalten stehen sie immer noch rum. Zum Teil mit Musik, die es nie auf CD geschafft hat und mitunter in unglaublich guter Qualität. Da kann es sich durchaus lohnen, diese Schätze nicht nur digital zu konservieren sondern gleich auch zu renovieren. Wer es noch weiter treiben will, mit konservieren und renovieren: Videokassetten, Photos, Dias...

Spielen und schwitzen

Schliesslich gibt es auch noch die Möglichkeit am Computer zu spielen oder gar mit seiner Hilfe Training zu betreiben. Diverse Fitnessgeräte bieten Schnittstellen zu Computern an, die es einem erlauben, sein Training in der virtuellen Realität ab zu spulen, was zum Beispiel das Schwitzen auf dem Heimtrainer um vieles unterhaltsamer macht. Und dann gibt es noch das Standardprogramm, dass eh jeder PC beherrschen muss: Surfen, Mailen Schreiben, Messaging, Streams wiedergeben, eben das, was jeder Net-Top auch schon kann.

Zuletzt, das Pflichtenheft

Nach dieser Bestandsaufnahme des möglichen, musste der Rahmen abgesteckt werden darüber, was man denn mit dem hier projektierten Computer machen will. Dabei wurde diese Liste auch durch ein Hardware-Budget bestimmt. Es würde keine krasse extrem-Maschine geben aber sie sollte folgendes gebacken kriegen:
-BluRay-Scheiben in bester Qualität und mit bestem Ton abspielen -Video- und Soundfiles aus Download-Shops und Downloads wiedergeben und zwar in Top-Qualität
-Fernsehprogramme wiedergeben und Fernsehsendungen aufzeichnen – und zwar in HD
- Schallplatten sollen in bester Qualität archiviert werden können
-Zum Betrieb eines Virtual-Reality Heimtrainers taugen
-Video-Chats in hoher Qualität sollen möglich sein
-Games sollen annehmbar gut spielbar sein.
-Mit dem man vom Sofa aus bequem surfen kann
-Der dazu leise ist und auch noch akzeptabel aussieht
Damit es einfach klar ist: Der Autor ist weder Technik-Journalist noch ein Ing. mit ETH-Diplom. Er ist ein ganz normaler Konsument mit den normalen, unrealistischen Ansprüchen eines Konsumenten. Aus diesem Grund hat er sich für den Leser auf den steinigen Pfad begeben und machte dabei Erfahrungen, die vielleicht doch nicht das Ding für normale Konsumenten sind. Doch sonst wäre es ja nicht spannend – und so kann auch jeder für sich beurteilen, welchen Teil des Abenteuers er selbst bestehen oder lieber darauf verzichten will. Deshalb werden auch immer Alternativen und Abkürzungen aufgezeigt, über die man doch ans Ziel gelangen kann. Im nächsten Teil: Hart, härter, Hardware

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