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Windows 8 startet schneller

Microsoft will den Vorhang vor seinem neuen Betriebssystem Windows 8 auf seiner am Dienstag beginnenden Entwicklerkonferenz «Build» im kalifornischen Anaheim etwas weiter lüften.

Alexander Kuch / Quelle: teltarif.ch / Dienstag, 13. September 2011 / 15:45 h

Mit Windows 8 dürfte der Softwarekonzern den grössten Versionssprung in der Geschichte des Betriebssystems machen. Erste Einzelheiten hatte Windows-Chef Steven Sinofsky bereits im Juni vorgestellt. Das neue System soll zum Beispiel deutlich schneller starten und gleichzeitig stromsparender arbeiten, schrieb Sinofsky kürzlich in einem Blog-Eintrag. Im Übrigen soll die Anzahl der Neustarts nach der Einspielung von Patches über das Windows Update reduziert werden. Insbesondere die Boot-Zeit sei das Thema, über das am meisten gesprochen werde, schreibt der Entwickler Gabe Aul im Blog Building Windows 8. Bei dieser Beschleunigung des Systemstarts, an der ziemlich viele Programmierer arbeiten sollen, habe man schon einen so grossen Sprung gemacht wie schon lange nicht mehr. 57 Prozent, also über die Hälfte der Desktop-Benutzer mit Windows 7, würden den PC lieber herunterfahren als ihn in den Sleep-Modus zu schicken, um Strom zu sparen. Bei den Notebook-Nutzern mit Windows 7 sind es mit 45 Prozent jeweils gleich viel. Viele Anwender wollten bewusst ihre Benutzer-Sessions regelmässig schliessen und nicht diese nach dem Aufwachen aus dem Sleep-Modus ständig wieder vorfinden - darum die ungebrochene Liebe zum Neustart. Die restlichen Nutzer versetzen das System nach der Benutzung in den Hibernate-Modus, bei dem der komplette Inhalt des Arbeitsspeichers auf die Festplatte geschrieben und später wieder geladen wird. Der Unterschied zum Sleep-Modus besteht darin, dass das System im Hibernate-Modus wenig oder bestenfalls gar keinen Strom mehr aus der Steckdose zieht.

Systemstart ist nicht gleich Systemstart

Gabe Aul erklärt die Unterschiede beim Neustart zwischen Windows 7 und Windows 8 wie folgt: Beim Herunterfahren von Windows 7 würden sowohl die User-Sessions als auch die Betriebssystem-eigenen Kernel-Sessions geschlossen.



Für Tablets und Desktop-Rechner. /

Beim Start müsse daher das ganze System neu von der Festplatte hochgefahren werden, beispielsweise inklusive der Hardware-Treiber. In Windows 8 dagegen sollen lediglich die User-Sessions geschlossen werden. Die Kernel-Sessions würden nicht beendet, sondern - wie beim Hibernate - als Abbild auf die Festplatte geschrieben und beim nächsten Neustart wieder eins zu eins in den Arbeitsspeicher gespiegelt. Bezüglich seiner Anwendungsprogramme soll der Benutzer unter Windows 8 den Systemneustart auch als solchen empfinden - in technischer Hinsicht wird es aber kein echter Neustart mehr sein. Als erstes Microsoft-Betriebssystem soll Windows 8 sowohl auf Tablets als auch auf Desktop-Rechnern abgestimmt sein. Die Oberfläche ist mit seiner Kachel-Architektur Windows Phone 7, Microsofts neuem Betriebssystem für Smartphones, nachempfunden. Die gewohnte Oberfläche soll aber weiter parallel zur Verfügung stehen. Die Software soll grundlegend neu gestaltet und erstmals auch auf ARM-Prozessoren laufen, die vorwiegend in den Tablets verbaut sind. Bislang war Windows auf die x86-Prozessoren ausgerichtet, wie sie von Intel und AMD produziert werden. Die Entwicklerkonferenz «Build» findet vom 13. bis zum 16. September im kalifornischen Anaheim nahe Los Angeles statt.

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