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Die «Fabrikationen» von Richard DeaconDer englische Bildhauer ist ein ungewöhnlicher Künstler. Die aktuelle Ausstellung im Kunstmuseum Winterthur präsentiert über 40 Skulpturen, die überraschen und neue bildhauerische Akzente setzen.Mélanie Moser / Quelle: news.ch / Mittwoch, 26. August 2015 / 09:01 h
Der Titel der Ausstellung, On The Other Side, wurde vom Künstler selbst gewählt und weist darauf hin, dass seine Werke nicht den üblichen Gesetzen der Bildhauerei folgen. Anstatt für eine vorgefasste Formidee das passende Material zu suchen, geht Deacon genau umgekehrt vor und entwickelt seine Skulpturen ausgehend von verschiedenen Materialien in einer spielerischen Auseinandersetzung mit deren Eigenschaften und den Techniken ihrer Verarbeitung.
Dabei ist sein Vorgehen ziemlich unkonventionell, denn er lotet nicht nur die einem Material inhärenten Möglichkeiten aus, sondern findet darin vielmals Eigenschaften anderer Materialien, nötigt sie seinen Werkstoffen zuweilen geradezu ab - Holz zeigt sich so flexibel wie Metall, Keramik so geschmeidig wie Textil.
«What you see is what you get». / Screenshot: Mélanie Moser
Er sei kein klassischer Bildhauer oder Plastiker, meinte er einmal, sondern einer, der etwas fabriziert. Da er den Materialien in seinen aufwendigen Arbeiten einiges abverlangt, benötigt er Partner: Beim Holzbauer werden Bretter und Balken verformt und zu komplexen Gebilden zusammengesetzt, in Stahlbaufirmen werden in aufwendigen Verfahren Bleche geschnitten, miteinander verschweisst und poliert, und in der Keramikwerkstatt werden nach kleinen Modellen grosse Tonformen gebaut, die durch Glasieren und Brennen ihre endgültige Gestalt erhalten - monumental oder klein und zierlich, in organischen oder in konstruierten Formen. Bei aller Unterschiedlichkeit in der Anmutung zeigen die Skulpturen doch eine Gemeinsamkeit, denn sie erweisen sich als logisch organisierte und dennoch überraschende Objekte: «What you see is what you get», so kommentierte Deacon seine Arbeiten. Doch ebenso wichtig wie sein Verständnis für technische Prozesse ist sein poetisches Interesse an den metaphorischen Bedeutungen der Formen, das ihn immer wieder zum Verfassen von Werktiteln und Texten veranlasst. Bis 15. November 2015 Kunstmuseum WinterthurMuseumstrasse 52 8400 Winterthur
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