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Widmer-Schlumpf erklärt EU, wie die Schweiz tickt

Brüssel - Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf hat ihren Aufenthalt in Brüssel gut genutzt: Sie traf mit den EU-Innenministern, der schwedischen EU-Ratspräsidentschaft und mit dem EU-Justizkommissar zusammen, um das Minarett-Verbot zu erklären.

tri / Quelle: sda / Montag, 30. November 2009 / 10:24 h

Eigentlich wäre für Widmer-Schlumpf ein «normaler Schengenausschuss» angestanden. Durch die Abstimmung vom Sonntag und dem Ja zum Minarett-Verbot stiess sie aber bei ihrer Ankunft in Brüssel auf grossen Erklärungsbedarf bei ihren EU-Kolleginnen und -Kollegen. Nachdem sich verschiedene EU-Innen- und Justizminister im Vorgang zum Ministerrat geschockt bis kritisch zur Abstimmung in der Schweiz geäussert hatten, «stellte sich das Thema selbst», sagte Widmer-Schlumpf nach dem Treffen vor Schweizer Medienschaffenden in Brüssel.

Froh über Gelegenheit zur Erklärung

Sie sei froh, die Möglichkeit bekommen zu haben, den Entscheid des Schweizer Volkes zu erklären. Sie konnte damit nach eigenen Angaben «Verständnisschwierigkeiten» und «gewissen Irritationen» in den EU-Staaten zum Abstimmungsergebnis begegnen.

EU-Justizkommissar Jacques Barrot sagte, Widmer-Schlumpf habe unter anderem erklärt, dass der Bundesrat nicht für die Initiative gewesen sei.



Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf erklärte in Brüssel die Zusammenhänge. Bild: Die Bundesrätin an der gestrigen Medienkonferenz in Bern. /

Nun ist es laut Barrot am Bundesrat, den Dialog mit den Religionsgemeinschaften fortzusetzen.

«Resultat einer direkten Demokratie» Widmer-Schlumpf zeigte sich überzeugt davon, verstanden worden zu sein. «Man respektiert, dass dies das Resultat einer direkten Demokratie ist», sagte sie weiter.

Sie habe zeigen können, dass vor allem gewisse Ängste und Vorkommnisse in den letzten Monaten das Resultat beeinflusst hätten. Als Beispiele dazu nannte sie die Libyen-Affäre, die Probleme mit der Personenfreizügigkeit, aber auch die UBS.

Der Einsatz Widmer-Schlumpfs vor den Vertretern der EU-Staaten scheint sich ausbezahlt zu haben. So äusserte sich der deutsche Innenminister Thomas de Maizière mit deutlichen Worten zu ihrem Auftritt: «Es war beeindruckend und gekonnt wie sie es dargestellt und erklärt hat», sagte de Maizière vor den Medien.


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