Freitag, 23. Juni 2023
VADIAN.NET, St.Gallen



Nachrichten.ch

Aktuell

Forum


Inland

EKF mahnt: Strukturelle Diskriminierung im Bildungssystem beseitigen

Schweizer sind wieder spitze bei der Arbeit

Swisscom bleibt Internet-Grundversorger

Die Umnutzung von Erst- in Zweitwohnungen steigt an

Wirtschaft

Die Baupreise sind im April 2023 um 1,0% gestiegen

Musik-Hits können von KI vorausgesagt werden

Wie SEO-Beratung Schweizer Unternehmen hilft, ihre Online-Präsenz zu maximieren

Erfolgreiche Multichannel-Strategien: verschiedene Kanäle verknüpfen und die Online-Marketing-Wirkung maximieren

Ausland

Möglicherweise tödliche Folgen: KI-Militärdrohne der USA könnte ihren Benutzer angreifen

Meta muss 1,2 Mrd. Euro Strafe zahlen

Tesla baut neue Mega-Factory in Shanghai

So sieht die Klimabilanz der Staatschefs beim G20 Gipfel wirklich aus

Sport

Der emotionale Aufstieg: Wie Fans die Siege ihres Teams hautnah erleben

Fit für den Pistenstart: Ein 6-Wochen-Fitnessprogramm für Skifahrende

Sportlernahrung mal anders: Warum Kartoffelgratin ein ideales post-workout Meal sein kann

Entdecke die Kraft der Faszien: Ein Leitfaden zum Faszientraining

Kultur

Twitchs grösster Star springt für 100 Millionen Dollar ab

Lisa Tetzner und Kurt Kläber: Rote Zora und Schwarze Brüder

Henriette Grindat / Albert Camus / René Char - La Postérité du soleil

«Paul's Boutique» - ein Sehnsuchtsort der Beastie Boys

Kommunikation

ETH Zürich erreicht Durchbruch: Terabit-Datenübertragung durch die Luft

Das Gewerbe im digitalen Zeitalter

Gäste geben mehr Geld in Restaurants aus, die sie von Social Media kennen

SMS in der Beauty-Branche

Boulevard

Fussreflexzonenmassage: Vom Fuss in den Körper

Fair und zeitlos: Nachhaltig einrichten

Österreichs gebührenpflichtige Strassen: Entdecke das Land in Deinem Tempo

Einen passenden Job finden: Tipps für die Bewerbung

Wissen

Erstmals Strom aus dem Weltall zur Erde übertragen

Eine Voliere für Drohnenforschung

Zukünftige Physiklaboranten räumen bei «Schweizer Jugend forscht» ab

Von Bauernweisheit bis zum Wissenschaftstrend: Alte Nutzpflanzen im Fokus der Forschung

Wetter


Kolumne


Internes

Impressum


Werbung


Publireportagen


Newsfeed


Die veröffentlichten Inhalte sind ausschliesslich zum persönlichen Gebrauch bestimmt. Die Vervielfältigung, Publikation oder Speicherung in Datenbanken, jegliche kommerzielle Nutzung sowie die Weitergabe an Dritte sind nicht gestattet.

Nachrichten.ch (c) Copyright 2023 by news.ch / VADIAN.NET AG

Kolumne


Merkwürdige Bettgefährten

von Patrik Etschmayer / Donnerstag, 3. Dezember 2009

. Das Resultat der Minarett-Initiative ist ein nicht versiegender Quell für Kommentatoren und Kolumnisten (was somit wieder bewiesen wäre). Und bei näherer Betrachtung kommen auch immer mehr Überraschungen zum Vorschein, welche weit verbreitete Annahmen und Behauptungen relativieren, ja mitunter ins Gegenteil verkehren.

So die Vermutung, dass praktisch alle Befürworter ohne nähere Erfahrungen mit Muslimen gestimmt hätten. Doch es zeigte sich, dass zum Beispiel im Aargau in jenen Bezirken mit höherem Anteil von Mohammedanern an der Bevölkerung, der Ja-Stimmen-Anteil grösser war.

Ebenso interessant: Auch viele Junge haben für die Initiative gestimmt und bei Umfragen zu den Gründen werden oft schlechte Erfahrungen mit Kosovaren und Türken genannt. Dass jene vermutlich gar nie in die Moschee gehen, ist unwichtig – die Stimme gilt als Signal gegen diese als homogener Block wahrgenommene Kulturen, die man nun endlich erheben konnte und die auch wahrgenommen wird.

Auch viele sonst links stimmende Frauen legten scheinbar ein ja ein, als Signal gegen die in ihren Augen rückständige Geschlechterrolle der Frau im Islam. Und – nicht zuletzt – stimmten auch viele säkulär und atheistisch denkende Menschen mit «Ja», denen generell religiöse Zurschaustellungen in der Öffentlichkeit - von dumm-dreisten Predigern in der Fussgängerzone bis zu Kirchengeläut nach Mitternacht – ein Grauen sind.

Ohne die Stimmen dieser Gruppen wäre die Mehrheit kaum zustande gekommen und wenn die Vertreter der bibeltreuen EDU glauben, dies wäre ein Votum für das Christentum gewesen, könnten sie ziemlich daneben liegen. Die Front gegen die Minarette ist keineswegs Homogen und die Folgerungen, die im In- und Ausland daraus gezogen werden deshalb ziemlich daneben.

Und ein paar interessante Fragen bleiben offen.

Wie viele hätten wohl für ein generelles Verbot des Neubaus von religiösen Machtsymbolen gestimmt (Kirchtürme, Minarette, Kuppeln und ähnliches)? Im Bekanntenkreis des Autors gibt es nicht wenige, die dafür ein «Ja» eingelegt hätten – mehr als jene, die nur gegen die Minarette stimmten.

Ebenso ist die Frage interessant, ob die Regierung den Auftrag des Volkes – so unangenehm er auch den Vertretern ist – nun wahrnimmt und diesen Entscheid im Ausland klar und eindeutig vertreten wird: Nämlich die Tatsache, dass weder die Ausübung einer Religion noch die Freiheit, sich zu irgend einem wirren Glauben zu bekennen eingeschränkt wird.

Wird der Volksentscheid vor den Europäischen Menschenrechtshof gebracht, sollte man in Betracht ziehen, gleich auch alle Religionen, und deren Vertreter, die Menschenrechte einschränken wollen (freie Wahl der Religion, Ausüben von Homosexualität, Sex ohne Zeugen von Kindern, Austritt aus der Religion, freie Wahl des Ehepartners, etc.) vor den Gerichtshof gebracht werden.

Faszinierend ist auch die nun ausgelöste Debatte über Volksentscheide in ganz Europa und es zeigt sich klar, dass es scheinbar viele Politiker gibt, für die das Volk nur Stimmvieh zu sein hat.

Sicher, ohne die Annahme dieser Initiative wäre unser Leben momentan wesentlich ruhiger und einfacher. Ein kaltes Verbot von Minaretten, wie z.B. in Österreich praktiziert, wo einfach keine Baugenehmigungen erteilt werden, wäre nirgends aufgefallen. Aber vielleicht wird dieser Abstimmungssieg, der durch diese merkwürdigen Bettgefährten von linken Feministinnen, rechten Fundamental-Christen, SVP-Anhängern, Atheisten und verärgerten Jugendlichen zu Stande kam, eine Debatte und eine Lösungssuche bewirken, von der am Ende alle profitieren können und die freiheitliche Gesellschaft in Europa stärken werden. Die bisherige Praktik, zu behaupten, dass es kein Problem gibt, wo keines sein darf, sollte weg geräumt werden, hat doch genau dieses zur gegenwärtigen Situation geführt.


 Kommentare lesen (42 Beiträge)
· Am Leiden sich weiden?ulenspigelFr, 11.12.2009 12:33
· Oh jekubraFr, 11.12.2009 02:56
· Sippenhaftung über allesulenspigelDo, 10.12.2009 19:01
· Call me wildkubraDo, 10.12.2009 18:05
· Haben Sie Schwierigkeiten?ulenspigelDo, 10.12.2009 17:46
· und dazu der...kubraDo, 10.12.2009 16:46
· Kubra KubraulenspigelDo, 10.12.2009 16:20
· Thomy/ (Magnus - Ulenspigel)kubraDo, 10.12.2009 14:39
· Ein wahres WortkubraDo, 10.12.2009 13:59
· So ist es MartinulenspigelDo, 10.12.2009 12:13
» 32 weitere Beiträge
» Mitreden


nachrichten.ch 1

«Ausländer-Kredit» für Investitionen in der Heimat? Immer öfter - gerade auch vor den Ferien - wird das Beratungsteam von kredit.ch angefragt, ob auch in der Schweiz lebende Ausländer die Möglichkeit haben, einen günstigen, fairen Kredit zu erhalten. Fortsetzung




Archiv

Patrik Etschmayer
Gute alte Zeit? Warum die Türe zu bleiben muss!


Peter Achten / Peking
Modell für die ganze Welt?


Regula Stämpfli
Es ändert sich nichts


Patrik Etschmayer
GA-CH: Das Halb-Millionen-Franken Schnäppchen


Peter Achten / Peking
Die Grosse Unordnung


Regula Stämpfli
Markt für Flüchtlinge


Patrik Etschmayer
ROSS for Bundesrat?


Peter Achten
«Verantwortungsvoller Atomstaat»


Regula Stämpfli
Armeechefs ohne Demokratie


Patrik Etschmayer
Tipps zum sicheren Abheben


Peter Achten / Peking
Das Jianbing-Staatsgeheimnis


Regula Stämpfli
Abschied von der Konkordanzschweiz


Peter Achten / Peking
Golf mit proletarischem Schwung


Patrik Etschmayer
Die wahren Verfolgten


Regula Stämpfli
Konzernrecht bricht Verfassungsrecht


Patrik Etschmayer
Initiative für die bedingungslose Briefkastenfirma


Peter Achten / Hanoi
Pho von Frau Lam


Regula Stämpfli
Sozialsystem oder Bedingungslosigkeit


Patrik Etschmayer
Drápas für Diktatoren


Peter Achten / Peking
Krasser SwissTaste


Regula Stämpfli
Maurer-Papers: Volksvertreter? Bankensprecher!


Patrik Etschmayer
Regierung oder Waschmaschine?


Peter Achten / Peking
«Das sind keine Träume»


Regula Stämpfli
Bürokratische Monster


Patrik Etschmayer
Tun als ob ... oder einfach tun, ganz ohne 'ob'


Peter Achten / Peking
Eisenbahn der Superlative


Regula Stämpfli
Kontrollieren mich die Tatsachen?*


Patrik Etschmayer
Erdowie, Erdowo, Erdowan!


Peter Achten / Peking
«Rücksichtslos die Axt anlegen»


Regula Stämpfli
Kampf der Kulturen? Welche Kultur denn?


Patrik Etschmayer
Kurssprung der Angst-Aktien


Peter Achten / Peking
Kleines Geschäftchen in der Grossen Halle


Regula Stämpfli
Lobbys machen Lobbykritik


Patrik Etschmayer
Alternative für Drumpf!


Peter Achten / Peking
Realpolitik pur


Regula Stämpfli
Ideologischer Mehltau


Patrik Etschmayer
Gebrauchtwagenhändler als Präsident!


Peter Achten, Bejing
Probleme im Tiefwasser


Regula Stämpfli
Geldsorgen gefährden Ihre Gesundheit


Patrik Etschmayer
SVP lanciert Ende Jahr EAI (Eliten-Ausschaffungs-Initiative)


Peter Achten / Peking
«Wir sind absolut loyal!»



Saudi-Arabien: Franken hui -Flüchtlinge pfui


Patrik Etschmayer
Und alle zusammen: ChuchiCHexit!


Peter Achten / Peking
«Sehnsucht nach Fussball»


Regula Stämpfli
Frauenkörper und Politik


Patrik Etschmayer
Die 500-Euro Frage


Peter Achten
Neunerprobe für die «Lady»


Regula Stämpfli
Rassismus für Glaubwürdige


Patrik Etschmayer
Hassen in der Blase


Peter Achten / Peking
Affen-Kälte - Affen-Hitze


Regula Stämpfli
Schiessbefehl gegen Journalisten


Patrik Etschmayer
Die Quartals-Realität


Peter Achten
Politisch korrekt und stabil


Regula Stämpfli
Demokratie geht immer


Patrik Etschmayer
Reppy for President?


Peter Achten / Peking
«Sichere» Zigaretten?


Regula Stämpfli
Der Politologe schützt das Volk


Patrik Etschmayer
«Keine Präsenz ohne Honorar»


Peter Achten / Peking
Status Quo mit Distanz


Regula Stämpfli
Im Bett mit Varoufakis


Patrik Etschmayer
Wenn der Bösewicht kein «Joker» ist


Peter Achten / Peking
Regionaler Morast in Ostasien


Regula Stämpfli
Speichelpolizei Bern


Patrik Etschmayer
Wenn der Rand ins Zentrum schleicht


Peter Achten / Peking
Tief einatmen!


Regula Stämpfli
Die Vorteile von Menschen mit Menstruationshintergrund


Patrik Etschmayer
Rückblick auf das nächste Jahr: Teil 2


Peter Achten / Peking
Le Petit Prince à la chinoise


Regula Stämpfli
UBER-Lösung: Die Deklaration der Daten-Unabhängigkeit


Patrik Etschmayer
Rückblick auf das nächste Jahr: Teil 1


Peter Achten / Peking
Hong Kong: Pressefreiheit in Gefahr?


Regula Stämpfli
Die Zeichensprache des Bösen


Patrik Etschmayer
Wo die Wahrheit zum Sterben hin geht


Peter Achten / Peking
Roter Wahlabend in Peking


Regula Stämpfli
Gewählt ist: Hashtag


Patrik Etschmayer
Die faschistische Internationale auf dem Vormarsch


Peter Achten / Peking
Kohl und Kohle - Atemlos


Regula Stämpfli
Einmal Lüge, immer Lüge


Patrik Etschmayer
Sparen wir die Zukunft weg!


Peter Achten / Peking
Der rosarote Hunderter


Regula Stämpfli
Phänomenomics(TM): Viagra übernimmt Botox


Patrik Etschmayer
Mauern mit Donald


Peter Achten
Xi, Obama und das «Great Game»


Regula Stämpfli
Mörderische Ordnungsprinzipien


Patrik Etschmayer
Die Geier des Grauens


Regula Stämpfli
Die Gegenwart der Geschichte


Peter Achten
Dritter Anlauf zur Demokratie



Alles an seinen Platz


Peter Achten / Peking
Nach dem Holz- der Kohle-Ausstieg?


Regula Stämpfli
«Haha» sagt der Clown: Über Dämonen in der Politik


Patrik Etschmayer
Die Suche nach dem Homosexualitäts-Gen: Schwachsinn oder Notwendigkeit?


Peter Achten / Peking
«Es gibt keine Abkürzungen»


Regula Stämpfli
#Wurstgate&Biopolitik


Patrik Etschmayer
Weltuntergangsbeleuchtung oder Chance?


Peter Achten / Peking
Kai Dang Ku - Windelweich


Regula Stämpfli
Rechts«rutsch» dank Finanzkrise


Patrik Etschmayer
Blocher-Clan


Peter Achten / Peking
Grenzen der Armut


Regula Stämpfli
Marke Schweiz: Frauenverhöhnung


Patrik Etschmayer
Akrasia und die Krisen