Donnerstag, 7. September 2023
VADIAN.NET, St.Gallen



Nachrichten.ch

Aktuell

Forum


Inland

Teilabgabe von Medikamenten wird kaum genutzt

Sabine Wunderlin - Fotografin in einer Umbruchzeit

Personenfreizügigkeit: Einwanderung erweitert das Arbeitsmarktpotenzial

Datendiebstahl bei IT-Firma XPlain - auch Regierungsdaten gestohlen

Wirtschaft

Effizientes und cleveres Packen für die nächste Dienstreise

Entwicklungen am Zinsmarkt - Welche Chancen ergeben sich für Kreditnehmer?

Anwendung von Container-Orchestrierung und Mikroservices im Schilder-Druck: Kubernetes im Fokus

Immobilieninvestition in der Schweiz: Wo lohnt es sich?

Ausland

Möglicherweise tödliche Folgen: KI-Militärdrohne der USA könnte ihren Benutzer angreifen

Meta muss 1,2 Mrd. Euro Strafe zahlen

Tesla baut neue Mega-Factory in Shanghai

So sieht die Klimabilanz der Staatschefs beim G20 Gipfel wirklich aus

Sport

Optimieren Sie Ihr Workout: die richtige Sportmode für jeden Sport

Functional Training - Das Krafttraining mit dem eigenen Gewicht

Michael Schumachers Ferrari F2001b-Bolide steht zum Verkauf

Biohacking für Sportler: Optimiere deine Leistung mit neuesten Techniken

Kultur

Studie belegt: Musiksammeln steigert den Hörgenuss signifikant

Eine Reise zwischen geschriebenen Wörtern und bewegten Bildern

Erhaltung der Geschichte: Die Bedeutung von Museumsstücken und privaten Sammlungen in der Schweiz

Urteil: Computer alleine haben keinen Anspruch auf Urheberrecht

Kommunikation

E-Gadgets im Dienste der Suchmaschinenoptimierung: Eine unauffällige Powerkombination

Zuckerbergs Meta mit 16% mehr Gewinn

Android warnt bald vor unerwünschten Trackern

Die grössten IT-Trends im Jahr 2023

Boulevard

Selbstbewusst und stilvoll: wie Sie Ihre Persönlichkeit durch Kleidung zum Ausdruck bringen

Effizient und stilvoll: So finden Sie die besten Kleidungsstücke für Ihren Look online

Glowing from Within: Wie regelmässige Bewegung die Hautstrahlung verbessert

Wohldurchdachte Nachhaltigkeit ab der Anschaffung von Konsumgütern

Wissen

Neues Antibiotikum entschlüsselt

Neurowissenschaftler können Songs aus der Gehirnaktivität rekonstruieren

Warum Hygiene in der modernen Wissenschaft mehr zählt als je zuvor

Trotz Verbesserungen: Artenvielfalt in europäischen Gewässern stagniert

Wetter


Kolumne


Internes

Impressum


Werbung


Publireportagen


Newsfeed


Die veröffentlichten Inhalte sind ausschliesslich zum persönlichen Gebrauch bestimmt. Die Vervielfältigung, Publikation oder Speicherung in Datenbanken, jegliche kommerzielle Nutzung sowie die Weitergabe an Dritte sind nicht gestattet.

Nachrichten.ch (c) Copyright 2023 by news.ch / VADIAN.NET AG

Kolumne


Putin auf der «Achse des Bösen»

Peter Achten / Montag, 17. März 2014

Die Krise in der Ukraine löst nicht nur im Westen Unbehagen aus. China, ansonsten Russland eher zugeneigt, steckt in einer diplomatischen Zwickmühle. Die Krim-Resolution im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte mit dem erwarteten Veto Russlands keine Chance. Für westliche Begriffe schon eher überraschend war die Enthaltung der Volksrepublik China, die sonst im UNO-Sicherheitsrat oft mit Russland stimmt. In der Ukraine-Frage freilich befindet sich Peking in einer diplomatisch höchst unangenehmen Situation. Schon zu Beginn der Krise agierte Peking vorsichtig und hat Moskaus Position nie explizit unterstützt. Die chinesische Diplomatie tat das, was sie seit Jahr und Tag tut. Sie wiederholte jenen Standpunkt, der seit je in internationalen Konflikten von Syrien bis Nordkorea wie ein roter Faden zu ihren diplomatischen Inventar gehört: Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten nämlich. Auch vergangene Woche hiess es sowohl im Aussenministerium als auch an der Pressekonferenz von Premier Li Kejiang, dass nur Dialog, Kommunikation, Koordination und diplomatische Gespräche und Verhandlungen die Krise entschärfen könnten.

Diese Haltung kommt nicht von ungefähr. Die chinesischen Führer verbitten sich jegliche Einmischung in die inneren Angelegenheiten, z.B. wenn es um Tibet, Taiwan oder die Uiguren in Xinjiang geht. Unverletzlichkeit der Grenzen und territoriale Integrität ist die Grundlage der chinesischen Aussenpolitik. Nur zu gut erinnern sich die führenden Genossen auch an den Zusammenbruch der Sowjetunion oder an die Studenten- und Arbeiterproteste 1989 in Peking auf dem Platz vor dem Tor des Himmlischen Friedens Tiananmen. Deshalb sind Volksaufstände wie eben jetzt auf dem Maidan-Platz in der Ukraine eine strikte «innere Angelegenheit» der Ukraine. Auch eine Volksabstimmung wie eben auf der Krim ist etwas, das für China absolut tabu ist. Man stelle sich vor eine Abstimmung in Tibet, Taiwan oder Xinjiang. Undenkbar.

Aus chinesischer Sicht kommen dazu höchst aktuelle, potentiell brisante Probleme im eigenen Umfeld. Im Ostchinesischen Meer droht ein Konflikt mit Japan um vermutete reiche Öl- und Gas-Vorkommen. Die unbewohnten kleinen Felsinseln werden in China Diaoyu und in Japan Senkaku genannt. Im Südchinesischen Meer geht es ebenfalls um Rohstoffe. Die Inseln werden aber gleichzeitig von Vietnam und den Philippinen beansprucht. Schliesslich hat China im Gelben Meer mit Korea noch einige Felsinsel-Rechnungen offen. In all diesen Konflikten verbittet sich China jede Einmischung in «innere Angelegenheiten» oder eine Erörterung durch internationale Organisationen. Bilateral durch Dialog mit China müssten diese Differenzen bereinigt werden.

Während der Westen mit China pfleglich umgeht, hyperventilieren Politiker und Medien, wenn es um Russland geht. Gewiss, das russische Vorgehen in der Krim ist völkerrechtswidrig. Aber gleich mit «Sudetenland», «Anschluss» und «Appeasment» die Zeit unmittelbar vor dem II. Weltkrieg zu beschwören, zeugt von wenig Geschichtskenntnissen. Die ehemalige amerikanische Aussenministerin Hillary Clinton, immerhin mögliche Präsidentschaftskandidatin, soll nach der amerikanischen Website «globalpost» neulich in Kalifornien gesagt haben, dass das russische Vorgehen mit dem gleichzusetzen sei, was «Hitler in den 1930er-Jahren getan» hat. In einem Op-ed-Beitrag in der NZZ hiess es dunkel, die Weltgemeinschaft stehe am Scheideweg.

Dass der Westen, insbesondere aber die Europäische Union, seit Jahren eine zwiespältige Rolle spielt, ist mitverantwortlich für das harsche, völkerrechtswidrige Vorgehen Moskaus. Ein Blick auf die Karte genügt. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion haben sich viele Ostblockstaaten wie Polen, Lettland, Litauen, Estland, Rumänien oder Bulgarien - nicht ohne Grund - der EU und dem Verteidigungsbündnis Nato geradezu in die Arme geworfen. Der von der Sowjetunion erreichtete Cordon Sanitaire zerbrach. Zähneknirschend gab Russland klein bei. Doch im kollektiven russischen Bewusstsein ist weder Napoleons Angriffskrieg von 1812 noch vor allem der Überfall der Nazis 1941 vergessen. Gerade Bundeskanzlerin Angela Merkel ist deshalb wohl am wenigsten geeignet, Präsident Putin mit dem erhobenen moralischen Zeigefinger Lektionen zu erteilen. Dass das aggressive Werben der EU zunächst um Georgien und dann um die Ukraine Russlands Misstrauen erwecken und Reaktionen hervorrufen würde, hätte mit ein klein wenig Geschichtskenntnissen unschwer vorausgesehen werden können. Das Treffen des französischen und deutschen Aussenministers mit Präsident Janukowitsch - notabene nur einen Tag vor dessen Flucht nach Russland - war in der Tat keine diplomatisch Meisterleistung. Ebensowenig übrigens wie das Wirken des überforderten OSZE-Präsidenten, Bundespräsident Didier Burkhalter und dessen vermeintlichen «neutralen» Star-Diplomaten Tim Guldimann. Fazit all dieser Diplomatie: Ausser Spesen nix gewesen.

Hätten die Vereinigten Staaten von Amerika heute jemanden vom Format eines Henry Kissingers, wäre die jetzige amerikanische Moralkeule gegen Russland unnötig. Die Lösungsvorschläge des 90 Jahre alten Kissinger: Die Ukraine wählt ihre politische und wirtschaftliche Assoziierung frei und selbständig. Die Ukraine verzichtet aber auf einen Nato-Beitritt. Wie Finnland soll die Ukraine international eine neutrale Position einnehmen. Dafür verzichtet Russland auf eine Annexion der Krim, die im Gegenzug mehr Autonomie von Kiew bekommt. Doch dafür ist es jetzt - nach erfolgter Volksabstimmung - wohl endgültig zu spät.

Nicht erst seit der Krise in der Ukraine bekommt Russlands Präsident Putin im Westen sein Fett ab. Jetzt aber bei der erwarteten Übernahme der Krim-Halbinsel verkommt Putin in der westlichen Wahrnehmung zum grossen Fiesling auf der Achse des Bösen, fast in der gleichen Liga wie Nordkoreas pausbäckiger Jungspund Kim Jong-un. Das deutsche Nachrichten-Magazin der «Spiegel», nie um eine knackige doch schiefe Schlagzeile verlegen, bildet Putin auf der Frontseite ab mit dem Titel «Der Brandstifter». Chinas autoritärer Staats- und Parteichef Xi Jinping dagegen befindet sich in der veröffentlichten westlichen Meinung schon fast auf der «Achse des Guten» und wird fast so etwas wie eine Lichtgestalt.


 Kommentare 
Ihre Meinung interessiert uns. Machen Sie mit und diskutieren Sie aktiv mit anderen nachrichten.ch Lesern.
» Ihr Kommentar


nachrichten.ch 1

«Ausländer-Kredit» für Investitionen in der Heimat? Immer öfter - gerade auch vor den Ferien - wird das Beratungsteam von kredit.ch angefragt, ob auch in der Schweiz lebende Ausländer die Möglichkeit haben, einen günstigen, fairen Kredit zu erhalten. Fortsetzung




Archiv

Patrik Etschmayer
Gute alte Zeit? Warum die Türe zu bleiben muss!


Peter Achten / Peking
Modell für die ganze Welt?


Regula Stämpfli
Es ändert sich nichts


Patrik Etschmayer
GA-CH: Das Halb-Millionen-Franken Schnäppchen


Peter Achten / Peking
Die Grosse Unordnung


Regula Stämpfli
Markt für Flüchtlinge


Patrik Etschmayer
ROSS for Bundesrat?


Peter Achten
«Verantwortungsvoller Atomstaat»


Regula Stämpfli
Armeechefs ohne Demokratie


Patrik Etschmayer
Tipps zum sicheren Abheben


Peter Achten / Peking
Das Jianbing-Staatsgeheimnis


Regula Stämpfli
Abschied von der Konkordanzschweiz


Peter Achten / Peking
Golf mit proletarischem Schwung


Patrik Etschmayer
Die wahren Verfolgten


Regula Stämpfli
Konzernrecht bricht Verfassungsrecht


Patrik Etschmayer
Initiative für die bedingungslose Briefkastenfirma


Peter Achten / Hanoi
Pho von Frau Lam


Regula Stämpfli
Sozialsystem oder Bedingungslosigkeit


Patrik Etschmayer
Drápas für Diktatoren


Peter Achten / Peking
Krasser SwissTaste


Regula Stämpfli
Maurer-Papers: Volksvertreter? Bankensprecher!


Patrik Etschmayer
Regierung oder Waschmaschine?


Peter Achten / Peking
«Das sind keine Träume»


Regula Stämpfli
Bürokratische Monster


Patrik Etschmayer
Tun als ob ... oder einfach tun, ganz ohne 'ob'


Peter Achten / Peking
Eisenbahn der Superlative


Regula Stämpfli
Kontrollieren mich die Tatsachen?*


Patrik Etschmayer
Erdowie, Erdowo, Erdowan!


Peter Achten / Peking
«Rücksichtslos die Axt anlegen»


Regula Stämpfli
Kampf der Kulturen? Welche Kultur denn?


Patrik Etschmayer
Kurssprung der Angst-Aktien


Peter Achten / Peking
Kleines Geschäftchen in der Grossen Halle


Regula Stämpfli
Lobbys machen Lobbykritik


Patrik Etschmayer
Alternative für Drumpf!


Peter Achten / Peking
Realpolitik pur


Regula Stämpfli
Ideologischer Mehltau


Patrik Etschmayer
Gebrauchtwagenhändler als Präsident!


Peter Achten, Bejing
Probleme im Tiefwasser


Regula Stämpfli
Geldsorgen gefährden Ihre Gesundheit


Patrik Etschmayer
SVP lanciert Ende Jahr EAI (Eliten-Ausschaffungs-Initiative)


Peter Achten / Peking
«Wir sind absolut loyal!»



Saudi-Arabien: Franken hui -Flüchtlinge pfui


Patrik Etschmayer
Und alle zusammen: ChuchiCHexit!


Peter Achten / Peking
«Sehnsucht nach Fussball»


Regula Stämpfli
Frauenkörper und Politik


Patrik Etschmayer
Die 500-Euro Frage


Peter Achten
Neunerprobe für die «Lady»


Regula Stämpfli
Rassismus für Glaubwürdige


Patrik Etschmayer
Hassen in der Blase


Peter Achten / Peking
Affen-Kälte - Affen-Hitze


Regula Stämpfli
Schiessbefehl gegen Journalisten


Patrik Etschmayer
Die Quartals-Realität


Peter Achten
Politisch korrekt und stabil


Regula Stämpfli
Demokratie geht immer


Patrik Etschmayer
Reppy for President?


Peter Achten / Peking
«Sichere» Zigaretten?


Regula Stämpfli
Der Politologe schützt das Volk


Patrik Etschmayer
«Keine Präsenz ohne Honorar»


Peter Achten / Peking
Status Quo mit Distanz


Regula Stämpfli
Im Bett mit Varoufakis


Patrik Etschmayer
Wenn der Bösewicht kein «Joker» ist


Peter Achten / Peking
Regionaler Morast in Ostasien


Regula Stämpfli
Speichelpolizei Bern


Patrik Etschmayer
Wenn der Rand ins Zentrum schleicht


Peter Achten / Peking
Tief einatmen!


Regula Stämpfli
Die Vorteile von Menschen mit Menstruationshintergrund


Patrik Etschmayer
Rückblick auf das nächste Jahr: Teil 2


Peter Achten / Peking
Le Petit Prince à la chinoise


Regula Stämpfli
UBER-Lösung: Die Deklaration der Daten-Unabhängigkeit


Patrik Etschmayer
Rückblick auf das nächste Jahr: Teil 1


Peter Achten / Peking
Hong Kong: Pressefreiheit in Gefahr?


Regula Stämpfli
Die Zeichensprache des Bösen


Patrik Etschmayer
Wo die Wahrheit zum Sterben hin geht


Peter Achten / Peking
Roter Wahlabend in Peking


Regula Stämpfli
Gewählt ist: Hashtag


Patrik Etschmayer
Die faschistische Internationale auf dem Vormarsch


Peter Achten / Peking
Kohl und Kohle - Atemlos


Regula Stämpfli
Einmal Lüge, immer Lüge


Patrik Etschmayer
Sparen wir die Zukunft weg!


Peter Achten / Peking
Der rosarote Hunderter


Regula Stämpfli
Phänomenomics(TM): Viagra übernimmt Botox


Patrik Etschmayer
Mauern mit Donald


Peter Achten
Xi, Obama und das «Great Game»


Regula Stämpfli
Mörderische Ordnungsprinzipien


Patrik Etschmayer
Die Geier des Grauens


Regula Stämpfli
Die Gegenwart der Geschichte


Peter Achten
Dritter Anlauf zur Demokratie



Alles an seinen Platz


Peter Achten / Peking
Nach dem Holz- der Kohle-Ausstieg?


Regula Stämpfli
«Haha» sagt der Clown: Über Dämonen in der Politik


Patrik Etschmayer
Die Suche nach dem Homosexualitäts-Gen: Schwachsinn oder Notwendigkeit?


Peter Achten / Peking
«Es gibt keine Abkürzungen»


Regula Stämpfli
#Wurstgate&Biopolitik


Patrik Etschmayer
Weltuntergangsbeleuchtung oder Chance?


Peter Achten / Peking
Kai Dang Ku - Windelweich


Regula Stämpfli
Rechts«rutsch» dank Finanzkrise


Patrik Etschmayer
Blocher-Clan


Peter Achten / Peking
Grenzen der Armut


Regula Stämpfli
Marke Schweiz: Frauenverhöhnung


Patrik Etschmayer
Akrasia und die Krisen